Die eigentliche Geschichte der domestizierten Zucht von Haustieren, speziell Vögel begann vor etwa 4000 Jahren in Ägypten. Dort wurde in Käfigen eine Wildart der Gans gezüchtet.Die Vogelzucht in Käfigen dient in erster Linie der Arterhaltung. Vogelzucht heißt generell, nicht nur die Verantwortung und Pflege eines Vogels komplett zu übernehmen, sondern gleichzeitig dessen Jungtiere Artgerecht zu halten, zu pflegen und Versorgen, und das so lange wie ein Vogel lebt! Ein Kanarienvogel wird bis zu 15 Jahre alt! Alle registrierten Vogelzüchter belegen durch einen geforderten Sachkundenachweis, dass wir uns in der Ornithologie und speziell in der Vogelzucht in der Gesamtheit gut auskennen, weil wir uns damit auseinandergesetzt haben. Viele Menschen halten sich aus Freude, zur Erholung und Entspannung und als Ausgleich für den grauen und hektischen Berufsalltag einen-oder mehrere Vögel. Dieses verbindet und fördert immer wieder neue Freundschaften unter Gleichgesinnten.Im Vordergrund sollte jedoch immer der Spassfaktor stehen. Freude fördert Freundschaften!

Die Harzer Rollerzucht

Die Harzer Rollerzucht wird heute nur noch in Käfigen, meistens in der Wechselhecke betrieben. Nur noch einige Züchter die viel Zeit und Platz haben betreiben die Einzelhecke. Das heißt in  einer Wechselhecke ver-bleibt die Zuchthenne während der gesamten Zuchtperiode, von Februar bis Ende Juni; der laut Zuchtplan passende Hahn wird nur zum Befliegen oder Füttern der Jungtiere zugegeben. Bei der Einzelhecke bleiben Weibchen und Hahn für die komplette Zuchtphase zusammen im Käfig.In der Brutphase ist die Henne das dominierende Tier, während sonst der Hahn dominiert. Paarweise Haltung ist deshalb dauerhaft nur möglich, wenn die Tiere ständig beobachtet werden und gegebenenfalls getrennt werden können. Bei der letzteren Zuchtmethode muss der Käfig jedoch logischerweise größer sein. Das ist schon allein aus Gründen der Beweglichkeit so. Denn Vögel haben auch Muskeln die in Bewegung sein müssen. Nicht gebrauchte Muskeln bilden sich zurück, d.h. werden Vögel auf Dauer in zu kleinen Käfigen gehalten, können sie bald nicht mehr richtig fliegen. Hält man seine Jungvögel in zu kleinen Käfigen, haben sie keine Chance darauf das sich ihre Muskulatur richtig entfaltet. Sie kümmern und bleiben klein. Hier ist auch die Tatsache gegeben, dass es durch zu enge Behausung und eventuell zu strammes Füttern zu Fettansätzen, gerade an den Muskeln kommen kann. Das belastet den Kreislauf, und die Vögel sind nicht Vital und Munter. Im März so um den 19. März, dem Josefstag beginnt die eigentliche Zuchtzeit. Aber Achtung: Alle zur Zucht benötigten Kanarien-vögel müssen Zuchtreif sein, will heißen: mindestens 10 Monate alt. Sehr früh im Jahr beginnt der Züchter damit seine Vögel auf die Zuchtphase vorzubereiten und sie darauf einzustellen. Das  beginnt aber schon mit der absoluten Sauberkeit in der Zuchtanlage sowie ein frühzeitiges Desinfizieren der Anlage. Hier hat es sich für uns bewährt alle Käfige mit dem Haushaltsmittel: Sagrotan,in heissem Wasser gegeben abzuwaschen, und dann alle Käfige und Sitzstangen mittels Ardap gut einzusprühen. Der gesamte Zuchtraum sollte durch Tageslicht oder aber mit einer 65 Watt True-Ligthröhre genügend Helligkeit aufweisen. Die Tag und Nacht durchgehende Temperatur im Zuchtraum sollte möglichst auf konstante 18-20 Grad gesteuert sein. Wer die-ses nicht hat muss mit der Zucht bis zum April warten, was auf jeden Fall der bessere Weg ist. Von einem zu frühen Zuchtbeginn in der Harzer-Rollerzucht rate ich  ab, weil es erstens zu Unregelmäßigkeiten kommt, und zweitens der dann laufende Zuchttrieb sich nicht mehr stoppen lässt, wenn dann im Juni/Juli die Sonne 12 Stunden am Himmel steht und die Temperaturen konstant warm sind! Alle Hennen müssen vor Beginn der Zuchtphase vollfleischig sein und eine gute Kondition aufweisen. Alle Füße sollen gesäubert werden  und die Krallen frisch geschnitten. Das ist schon notwendig, damit die späteren gelegten Eier auch nicht beschädigt werden. Eine ganz genaue Eintragung in  ein Zuchtbuch oder Register muss schon deshalb vorgenommen werden, damit ich meine Zucht genau steuern und kontrollieren kann. Daher ist es erforderlich, alle Vögel zu beringen. Alle Ringe für Harzer Roller haben einen Durchmesser von 3,00 mm. Ich selber setze nun alle zur Zucht vorgesehenen Hennen ab Ende Februar in die zuvor vorbereiteten Heckboxen. Diese Boxen sind mit einem mit Ringnummern versehenen Holz-Kaisernest zum Außen vorhängen bestückt,,und auch eine Scharpieraufe hängt an der Vorderfront des Käfigs schon bereit. Zunächst wird hierin noch das Grünfutter gereicht, später dann zuerst Moos, aus dem Rasen  geharkt, gewaschen und getrocknet. Ich habe seit ich das mit dem Moos mache keine Milben mehr gehabt. Demzufolge  mögen diese kleinen Parasiten kein Moos. Erst dann, wenn die Zuchtweib-chen beginnen das Moos in die Nester zu legen um daraus eine Mulde zu formen reiche ich Natur-Scharpie. Die Hennen sind ganz unterschiedliche Baumeister. Manche errichten wahre Kunstwerke, andere bauen ein recht unordentliches Nest, welches der Züchter,mittels ausgedienter Glühbirne selbst etwas nachformen muss. Ein schnell gefertigtes,dazu schönes Nest kann man auch wieder komplett herausnehmen, wenn der Hinterleib des Weibchens noch nicht sichtbar so stark angeschwollen ist, dass  man in den nächsten zwei Tagen schon mit der Ablage des ersten Eies rechnen muss. Die Henne wird das entnommene Nest sehr bald durch ein neues ersetzen. Das herausgenommene Nest kann man dann gut  für die nacfolgende zweite Brut benutzen, oder ein anderes, noch ungeübtes Weibchen damit unterstützen. Erst beginnt die Zuchthenne eine runde Mulde zu drehen. Genau jetzt ist es aber an der Zeit den laut Zuchtplan zugedachten Hahn zuzugeben. Das geschieht am besten gleich frühmorgens nach Sonenaufgang. Wenn das Weibchen sich abduckt und bettelt ist es auch Zuchtreif, jagt es jedoch hinter den Hahn her, muss ich diesen wieder heraus fangen. Denn während der Zuchtzeit ist das Weibchen das dominierende Tier und jagt hinter den Hahn her. Die weibliche Keimdrüse der Eierstöcke ist unpaarig entwickelt. Bei allen Kanarien ist meist nur der linke ausgebildet. Im Ruhestand  (inaktive Zeit, meistens im Winter) ist der Eierstock nur noch ein kleines flaches Gebilde. Es gewinnt erst wieder zur Fortpflanzungszeit im Frühjahr zunehmend wieder an Größe und bildet Eibläschen (sogenannte Follikel) aus. Mit der Vermehrung des Dottergehaltes treten diese aus dem Eierstock hervor, Ist der Follikel reif, platzt er und entlässt das kugelförmige Eigelb in den Trichter des Eileiters. Nur hier kann die Befruchtung erfolgen und es beginnt sofort die Zellteilung. Das bedeutet: Das der Hahn bereits vorher die Henne beflogen haben muss. Der Züchter wird also den vorgesehenen Hahn mindestens einen Tag vor dem Platzen des Follikels der Henne zugeben.Geschieht dieses zu spät, ist so das erste Ei nicht befruchtet.Um sicher zu gehen, gibt man den Hahn möglichst zeitig zur Henne. Eine einmalige Begattung reicht normalerweise für die Befruchtung des gesamten Geleges aus, da die Falten des oberen Eileiterab-schnittes die Spermien lebensfähig speichern können. (Eine sofortige erfolgreiche Befruchtung kann der Züchter oft beobachten, wenn der Hahn nach dem Tretakt den Kopf nach hinten weit überstreckt.) Diesem Eileitertrichter schließt sich der Eiweißabschnitt an. Seine Drüsen sondern Eiweiß ab, welches das Eigelb in mehrere Schichten umschließt. Die benötigten Eiweißbausteine ( Arminosäuren) werden vorher von den Alttieren mit dem Futter aufgenommen. Dem Eiweißabschnitt folgt der stark verengte Teil,-der Istmus. Hier werden die beiden Eihäute zugefügt, die am stumpfen Pol des Eies auseinanderweichen und sich somit eine Luftkammer bildet. Im Eileiter wird die äußere Kalkschale den Eihäuten aufgelegt. Die Schale wird aus körpereigenen Kalziumdepoten aufgebaut. Solche Depos sind in allen größeren Knochen des Skelettes als Knochenbalken vorhanden und werden durch den Legevorgang sehr stark abgebaut. Eine Zufuhr von Kalksteinen oder Kalzium ist hierdurch unerlässlich. Die quer gestreiften Muskeln des letzten Eileiterab-schnittes der Vagina ziehen sich von Zeit zu Zeit zusammen (Wehen) und durch diesen Druck wird das Ei zur Kloake befördert und schließlich ausgepresst. Ist ein Weibchen zu jung, oder infolge von Krankheit geschwächt, sind die Muskeln des Eileiters-trotz Wehen-nicht in der Lage das Ei auszupressen. Dieser Zustand wird in Züchterkreisen immer als Legenot bezeichnet. Hier hilft häufig Wärme und Öl. Gesunde Harzer Rollerweibchen legen zwischen 3 und 7 Eier, wogegen die meisten Gelege vier bis fünf Eier aufweisen. Alle 24 Stunden wird morgens ein Ei gelegt. Die Pigmentflecken sind am unteren stumpfen Ende des Eies. Das letzte Ei des Geleges ( Schlussei) ist durch seine kleinere Größe und geringere Anzahl von Pigmentflecken gegenüber den anderen Eiern deutlich zu erkennen. Größe und Gewicht der Eier stehen immer im bestimmten Verhältnis zur Größe und zur Ernährung der Alttiere. In der Regel wird der Hahn bis zum 3. gelegtem Ei zugesetzt. Die von der Zuchthenne ins Nest gelegten Eier werden dann sofort mit einem Plastikkaffeelot vorsichtig entfernt und in einer vorher mit Sand gepolsterten, und nummerierten Sammelbox zwischengelagert. Alle Vögel sind Eier legend. Die Entwicklung der Embryonen findet daher au-ßerhalb des Mutterleibes statt. Ein Kanarienweibchen legt in der Regel 4- 7 Eier. Deshalb sollte das Nest  von Anfang an groß genug gewählt sein. Erst wenn das letzte Ei gelegt ist werden die Kunststoffeier gegen das Gelege ausgetauscht.  Nur so habe ich die Gewissheit, dass alle Jungtiere nach 13-14 tägiger Brutzeit auch alle gleichzeitig aus dem Ei schlüpfen. Dieses geschieht so, dass das Jungtier mit dem am Oberschnabel an-haftenden Eizahn eine runde von innen her Öffnung  anpickt. Dann stellt das Jungtier sich auf die Füße und drückt diesen Eideckel auf. Sofort steht das frisch geschlüpfte noch nackte Jungtier im Nest und bettelt nach Futter. Auch wenn die Henne das vom Züchter vorgefertigte Ei-Aufzuchtfutter jetzt am Anfang  nur spärlich verfüttert, verfallen sie nicht gleich in Panik. Von dem noch anhaftendem Dottersack des Eies kann jedes  Jungtier sich noch einen Tag selbst ernähren. Deshalb darf dieser Teil des Eies niemals vom Züchter entfernt werden. Viel Keimfutter hilft neben dem angefeuchtetem Eifutter sehr gut und bringt die Jungtiere schnell zum wachsen. Auf Grünfuttergaben sollte man wegen der Verschmutzung des Nestes mindestens 8 Tage warten. Nach 6-7 Tagen Nestlingszeit ist die Zeit des Beringens gekommen. Hier wird der Ring zunächst über die drei Vorderzehen gezogen, die Hinterzehe wird am Bein nach hinten angelegt, der Ring vorsichtig weiter hinübergeschoben , und dann wird diese Hinterzehe wieder durchgezogen. Aber Kontrollieren sie dann ob der Ring evt. noch abfallen kann. In den nächsten zwei Tagen immer öfter genau nachschauen. So manches "Alte" Weibchen sieht diesen Fußring schlicht als Fremdkörper an und möchte diesen auch aus dem Nest entfernen. Sehr oft hängt dann das Jungtier mit dran und landet auf der Erde, wo es dann unweigerlich nicht gefüttert würde! Ohne  Hilfe des Züchters würde das Tier auf dem Boden sterben! Hier muss das Jungtier angehaucht werden und wieder zurück ins Nest gelegt werden. Ruck-Zuck hat sich das Jungtier erholt und bettelt wieder nach Futter. So ca. nach 16-18 Tagen verlassen die Jungtiere die Nester. Hier muss der Züchter genau aufpassen und die Henne zur 2.Brut mit Scharpie versorgen, damit die Jungtiere nicht gerupft werden. Auch muss beobachtet werden, wie der Hahn sich verhält. In der Regel übernimmt ein guter Hahn nun das Füttern der Jungtiere aus der ersten Brut und begattet seine Henne nebenbei. Vom Gefühl her meint man immer bei der folgenden Brut läuft alles noch schneller. Die Wahrheit ist aber die, das alle Weibchen nun 100% Zuchtreife haben und sofort zur Eiablage kommen ganz ohne Geplänkel. Die Jungtiere werden während der 2. Brut nun vom Hahn in einem Übergangskäfig weiter-gefüttert. Nach ca. 28 Tagen sind sie alle futterfest und können abgesetzt werden. An Futter kann den Jungtieren jetzt alles geboten werden was zur Jahreszeit erreichbar ist. Das ganze Mischfutter (Körner) kann ja mit einer Kaffeemühle  erst angeschlagen werden zur besseren Aufnahme. Das Quell/Keimfutter, hier besonders mit geschälten Hafer und Glanz, oder  allerlei Grünfutter. Das Ei/Aufzuchtfutter sollte langsam gedrosselt und später ganz abgesetzt werden um eine eventuelle Rotleibigkeit zu verhindern. Über den Sommer werden alle Vögel in großen Volieren gehalten. Nach der Mauser,in der Regel von Ende Juli bis Mitte August was ein ganz natürlicher Vorgang ist, werden die Junghähne dann sortiert. Dieses geschieht am besten wie folgt: Singt ein Junghahn in der Voliere spritze ich diesen mit vorgewärmten Wasser aus einer Blumenspritze nass. So landet dieser auf dem Boden und ich kann ihn herausnehmen. Das  wäre sonst beim Betreten der Voliere unmöglich weil alle Vögel durcheinander fliegen würden. Diesen Junghahn notiere ich vorerst, ziehe ihm dann einen farbigen Plastikring auf, und erst beim Bestätigen / Studieren in einer separaten kleineren Voliere wird dieses Jungtier als Hahn geführt, und der Plastikring wieder entfernt. Da die Jungtiere im ersten Jahr nur das Kleingefieder abwerfen verläuft die Mauser hier sehr schnell und unproblematisch. Bei den Alttieren muss aber natürlich mehr Obacht gegeben werden. Oft sitzt ein Vogel fast nackt in der Ecke. Hier würde er weder sein Futternapf noch Wassernapf  erreichen. Diesem muss ich als Züchter vorbeugen. Gegebenfalls Näpfe in Bodennähe aufstellen. In der Mauserzeit hilft die grüne Gurke, die darin befindliche Kieselsäure stabilisiert das Gefieder und sorgt für einen schnelleren Verlauf. Auch mehr Glanz im Mischfutter beeinflusst den Verlauf der Mauser  sehr positiv. Ruhe ist besonders jetzt für die Vögel gut und wichtig. Auch Zugluft ist unbedingt zu vermeiden! Frischluft ist dagegen immer gesund; aber auf keinen Fall Zugluft. Dieses gibt immer große Probleme.

Die Unterscheidung der Geschlechter bei den jungen Kanarien
 
Etwa ab der 5. Woche nach dem Schlupf - die jungen Kanarien halten sich jetzt im Übergangskäfig auf und fressen schon recht talentiert vom gequetschten Rübsen - wird man von einigen leise, mehr oder weniger zusammenhängende Pieptöne hören können. Es sind die ersten zaghaften Singversuche. Die Tage, an denen sich die ersten Junghähne zu erkennen geben, bringen dem Züchter Freude und Spannung.Untrügliches Kennzeichen für einen Hahn ist sein Gesang. Auch durch die intensivere Gelbfärbung, besonders an der Kehle, über den Augen und am hinteren Rücken unterscheidet sich der Hahn von der Henne. Mancher Züchter erkennt die jungen Kanarienhähne schon im Nest an der intensiveren Gelbfärbung der Federn, wenn diese gerade aus den Kielen hervorbrechen. Zur Brutzeit sind die Hähne am leicht eingefallenen Bauch und ihrer zu einem Zapfen umgestalteten Kloake zu erkennen, währen der Hinterleib des Weibchens birnenförmig angeschwollen ist, ohne irgendeinen Zapfen erkennen zu lassen.Haben sich die Jungvögel nun auch in der größeren Voliere zurechtgefunden und probieren schon recht fleißig ihren Pubertätsgesang aus, dann empfiehlt es sich, die Geschlechter zu trennen. Die jungen Hähne können nach Meinung vieler Züchter ihre gesangliche Ausbildung besser angehen, wenn sie hierbei von den Weibchen getrennt sind und nicht durch diese abgelenkt werden. Ein kleiner Trick um die studierenden Hähne aus einer Voliere zu fangen: Singt hier deutlich ein Junghahn, spritze ich ihn mit der Wasserpistole solange an bis er zu Boden sinkt.Nun kann ich diesen Jungvogel ohne Probleme aufnehmen und mit einem Farbring markieren. Dieser Vogel wird nunmehr als Hahn geführt. Der angelegte Plastikring muss aber vor den Wettkämpfen unbedingt entfernt werden! Will ich später an Wettkämpfen teilnehmen, so muss ich meine Junghähne darauf vorbereiten. Dieses geht nur in den kleinen Gesangskästen. Dieses"Einbauern" ist keine Tierquälerei, sondern nur dazu da, die Tiere auf einen Wettkampf vorzubereiten Alles was den Hähnen vom Singen ablengt wird hierin vermieden. Die Vögel konzentrieren sichnur auf den Gesang, der in den Regalen wie eine Klangwelle ertönt. Die Junghähne nehmen diesen Gesang auf, versuchen alles nachzuahmen besser noch zu verbessern. Nur so ist es zu er-klären dass die Hähne auszubilden sind.Die Hähne können hier in denkleinen Kästen täglich beobachtet wer-den.Nur so kann das Lied erkannt und vom Züchter gesteuert werden! Hier wird mit Futtergaben-Lichtverhältnisse und Temperatur der Jungvogel ausgebildet bis zum vollen Gesang.Beim Training mit den Hähnen muss alles geübt werden,was bei den Meisterschaften wichtig sein könnte.Zunächst der Aufenthalt in den kleinen Käfigen,die Umgewöhnung an das nun künstliche Licht,und nicht zu vergessen, die Umstellung an das Futter.Eine andere Umgebung wie sein eigenes Umfeld nimmt der Vogel schnell wahr, aber es störtihn nicht so sehr.Weil bei allen anderen Sachen aber viel schief gehen kann,muss ich dieses als Züchter immer wieder üben. Wer dieses viel und oft tut, ist immer im Vorteil! Alte Züchter haben früher immer behauptet:Nur der richtige Umgang mit den Vögeln imTrainigsregal macht den Unterschied zu einem Guten Züchter aus.Mancher Züchter hat hervorragend veranlagte Tiere in seinem Bestand,macht aber oft selber im Umgang mit seine Tieren die Fehler, ohne es selbst zumerkenoder zu wissen. Die Schuld bekommt sehr oft dann ein anderer, viel zu oft der Preisrichter. Man muß schon zwischen dem Trainieren und Abhören ganz deutlich unter-scheiden. Zum Training gehört immer der richtige Umgang mit den Tieren bei einer Vorbereitung auf eine Meisterschaft. Jegliche Scheu des Tieres muss genommen werden, er muss den Menschen kennen. Das Abhören ist ein Teil des Trainings,welcher nur auf den Gesang ausgerichtet ist. Aber beide Tätigkeiten dienen nur dem Ziel,  1: die besten Sänger herauszufinden,und 2: die Tiere an den Wettbewerb zu gewöhnen.So ungefähr 10-14 Tage dann haben sich alle Hähne an das Regal, und das künstliche Licht gewöhnt. Die Liedintervalle werden nun länger. So muss ich alle Sänger mit deutlichen Misstönen schon jetzt aussortieren. Dieses muss sehr konsequent geschehen. Diese Hähne müssen den Raum verlassen. Die übrigen Hähne muss ich nun zwei bis dreimal am Tag, noch dazu zu unterschiedlichen Uhrzeiten auf den Tisch stellen,um sie  abzuhören! Sie merken schon: Rentner sind deutlich im Vorteil. Bitte stellen sie stets 5 Käfige so übereinander, dass die Längsseite zu Ihnen schaut, dabei müssen die Näpfe nach links zeigen. Harzer Roller werden immer als Kollektion=4 Vögel bewertet, wobei oben der Kopfvogel,dann Vogel 2und 3,und unten der sogenannte Tischvogel stehen sollen. In der Regel stellt der Züchter 5 Käfige rechts und 5 Käfige links vor eine schwarze Rückwand mit Trennung. So kann er doch schneller und besser abhören.Wenn möglich sollte man nur eine 65 Watt-Leuchtstoffröhre der MarkeTrue-Ligth im Trainigsraum haben, denn auf den Meisterschaften werden nur diese noch genommen. Damit der oberste Hahn nicht geblendet wird,deckt man ihn mit einer Platte,meistens einen Trennschieber ab.Wenn die Vögel auf den Tisch stehen,nimmt der Züchter davor Platz und hört sie ab. Nach 10 Minuten sollten sie das Singen beginnen,der eine flott,der andere zaghaft.Wenn einer ganz und gar nicht anfangen will, sollte er zurück in den Käfig zur weiteren Beobachtung.Es wurden auch schon Hennen eingebauert!Für jeden Preisrichter ist es angenehmer,wenn die Vögel fleißig und viel Singen.In der Regel kommt hierbei auch mehr für mich raus. Jedoch sollte kein Übungsvortrag zu lange dauern. So 10 bis 20 Minuten, dann wieder zurück in das Regal! Für den Gesang kann ich den Vogel mit einem kleinen Leckerli belohnen.Des Züchters Pflicht ist es nun:All das gesungene genau festzuhalten. Gleich gut klingende Vögel stelle man im Regal in eine Reihe zusammen.Das Training darf auch nicht zu weit in die Abendstunden gelegt werden, denn gerade das Licht ist ein deutliches Zeichen für die Vögel, dass das Frühjahr erwacht, und somit der Bruttrieb. Man kann laut singende Vögel jedoch abfangen,wenn man sie nach unten in das Regal stellt und ganz leicht verdunkelt.Aber einen triebigen Hahn bekommt keiner mehr hin. Beim Trainieren immer wieder mit den Tieren sprechen, andere Leute mitnehmen usw. Nur so verlieren die Vögel ihre Scheu vor Menschen,und versagen ihren Gesang nicht vor den Preisrichtern.Von Tag zu Tag wird nun die Gesangsentwicklung verfolgt.Die Tiere werden dem Züchter täglich vertrauter,oft oder besser gesagt immer verliebt der Züchter selbst sich in bestimmte Hähne,die er bevorzugt.Meiner Erfahrung nach ist dieses die schönste Zeit in der Harzer Roller Zuchtsaison. Eine Zusammenstellung der Kollektionen ergibt sich oft von allein, aber dennoch ist der Züchter in dieser Zeit sehr unzufrieden. Erst die ersten Ergebnisse der Prämierungen zeigen dann, ob ich alles richtig gemacht habe. Wenn nicht, kann-muss ich selber noch einiges bis zur nächsten Bewertung korrigieren.Oft nimmt man nun den fleißigsten Sänger als Kopfvogel und den Nervenstärksten Sänger stellt man auf den Tisch. Dazwischen versucht man die im Gesang etwas schwächeren zu verstecken.Einen lauten Sänger setzt man aber nach unten einen zarten nach oben.Nur so klingt ein Lied voller und harmonischer im Raum!Viele setzen den besten Knorrvogel nach unten.Das ist alles egal,solange die Hähne als Stamm harmonieren. Wenn dieses so ist, klingt eine Klangwelle nach der anderen durch das Trainingsregal. Jeder Züchter, auch "Alte Hasen" erfasst nun das Fieber gute bis seht gute Ergebnisse zu erzielen,als Genugtuung für ein Zuchtjahr.Wenn ich dann noch "Ehrlich" zu mir selber bin und keine Ausreden suche, werde ich ein erfolgreicher Züchter! Merke:Neben der Kunst,seine Vögel Gesangsfertig zu machen, tritt nun eine weitere Kunst ein, nämlich die Vögel über einen Zeitraum auf Höhe zu halten! Es kann und wird vorkommen,das gerade die besten Sänger später leiser singen, weil sie nicht mehr auf der Höhe sind, oder weil irgend etwas stört, ja was dann?Alles geht einem durch den Kopf, wird überprüft, um dieses schnell wieder abzustellen. Hier gibt es viele Gründe:zu fett,zu mager,zu kalt, zu warm oder was auch immer. Doch gibt es hier nur gute Ratschläge dieses zu ändern, aber jeder Züchter muss das für sich selbst herausfinden. Hier ein paar Tipps: Der zu fette Vogel wird allein in eine Voliere gesetzt zum Fliegen. Der zu magere Vogel bekommt einen etwas wärmeren Platz und mehr Futter, auch Eifutter. Der zu kaltgehaltene wird im Regal nun nach oben gestellt und bekommt statt Trinkwasser Kamillentee mit Fenchel-honig gesüsst. Ich darf auch um den Gesangsfluss zu fördern zerstoßenen Hanf oder Eifutter reichen.Ich muss jede Reaktion darauf genau beobachten und aufschreiben.Gut bewährt hat sich immer gekeimter Rübsen oder nur gebrühter Rübsen,-ähnlich wie Kaffee brühen, dann erkaltet reichen. Hierdurch wird der Gesang gehalten und das Hohl bleibt so schön weich. Weiche und kräftige Hohlklingeln erziele ich durch Neegersaat, aber gezielt einsetzen, denn zuviel Neegersaat  macht den Vogel schnell triebig. Grundsätzlich sollten die eingebauerten Hähne jedoch nach jeder Meisterschaft in eine Voliere gesetzt werden. Hier können sie sich austoben, können baden und den Stresss abbauen. Eine Woche vor der nächstfolgenden  Prämierung müssen sie aber wieder in das Trainingsregal. Übrigens,allen eingebauerten Hähnen soll man gesiebten Vogelsand einstreuen,damit sie nicht mit den groben Kalksteinchen spielen!Alle zum Wettstreit eingebauerten Hähne müssen seperat in einem Raum gehalten werden, und dürfen von Weibchen nicht gehört werden. Dadurch werden sie erstens vom Gesang nur abgelenkt, und zweitens auch zu schnell triebig! Der triebige Gesang kommt dann sobald das Frühjahr näher rückt. Dann wird es solch einen tiefen Gesang nicht mehr geben. Und auch in der Zucht später nehmen die Hähne Laute auf welche für den sauberen Gesang unbrauchbar sind, deshalb ist der Harzer Rollergesang auch nur im ersten Jahr so schön rund, und muss jedes Jahr wieder neu erlernt werden. Und da dieses nur in den kleinen Käfigen,im Zuchtregal gelingt, muß weiter eingebauert werden! Die Gegner sind dagegen,weil sie meinen wir wären Tierquäler. Aber ich kann ihnen versichern: Kein gequälter Hahn würde Singen!!

 

Was oder warum ändert sich ein Gesangsvortrag?

Durch Änderung der Resonanzräume (Luftsäcke,Hautausstülpungen, Kehlkopf und Schnabel)  kön-nen die abgegebenen Laute verstärkt oder modelliert vorgetragen werden.Nur  wenige grundlegende Tonfolgen des Arteigenen Gesanges sind dem Vogel angeboren. Dazu gehört das Gesangsschema: Singen um Weibchen anzulocken. Hier hinein fallen auch Ausdauer und Rhythmus. Die restlichen Töne und Strophen müssen die Jungvögel in den ersten Monaten von einem Vorbild erlernen, sehr oft vom Vater, es geht aber auch von anderen Männchen. Es passiert auch das Kanarien ein anderes Vogellied nacheifern wollen, wenn Vögel in unmittelbarer Hörweite sind. Vieles versuchen sie auch von allein. Deshalb sollte hier der Züchter schon helfend eingreifen was er zu singen hat. Der Harzer Roller Kanarienvogel kann also improvisieren, und das muss ein Züchter ausnutzen. Bereits sechs bis acht Wochen nach dem Schlupftag beginnt diese Phase, man sagt das Studieren. Sie vergessen einiges, lernen aber auch vieles neu hinzu, und das beste sie festigen auch gehörtes immer mehr.

Warum kann der Harzer Roller so gut Singen. Wie funktioniert das überhaupt?                                  Die Singvögel (Passeres) eine Unterordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) sind durch den be-sonderen Bau ihrer Lauterzeugungsorgane (sie besitzen im Gegensatz zu den anderen Gruppen mehr als drei Paare (Singmuskeln) gekennzeichnet und mit etwa 4200 Arten die größte Gruppe der Vögel. Hierunter ist die größte Vielzahl der gehaltenen Vogelarten einzuordnen, somit auch unsere Harzer Rollerkanarien. Schwere Knochen,wie sie für Säugetiere typisch sind,würden den Vogelflug erschweren oder gar unmöglich machen.Die Knochen der Vögel sind dagegen sehr leicht,einige davon sind sogar mit Luftsäcken durchzogen. Die zweite Funktion steht voll im Zusammenhang mit der Atmung. Dieses Luftsacksystem ist nur bei den Vögeln zu finden, und ist Anatomisch gesehen ein Teil der Lunge.Da die Lunge unbeweglich ist,wird durch Heben und Senken des Brustkorbes das Volumen der Luftsäcke verändert.Beim Einatmen wird die Luft von der Luftröhre durch die Lunge in das hintere Luftsacksystem eingesaugt, und geht beim Ausatmen erneut durch die Lunge in den vorderen Teil der Luftsäcke und von dort wieder heraus.Somit geht die Luft zweimal durch die Lunge. Dieses heißt, dass auch alle Gifte in der Luft zweimal mehr aufgenommen werden als bei Säugetieren. Zum anderen ist es aber Garant dafür, dass die Sauerstoffversorgung der Muskulatur während des Fluges oder des Gesanges weiter gewährleistet ist. Die Lauterzeugung, also der Gesang findet so im unteren Kehlkopf der Syrinx, statt! Diese hat ihren Sitz im Bereich der Verzweigung der Luftröhre. Über sehr feine Muskeln werden die Paukenhäute in Schwingungen versetzt. Die Lautstärke hängt dann von dem Druck des Luftstromes ab,der durch die Luftsäcke gepresst wird. Die Feinregulierung des Gesanges ist bisher nicht bekannt. Die durch die Syrinx erzeugten Laute sind für die Verständigung innerhalb der Art und zwischen den Partnern eines Paares von ganz besonderer Bedeutung. So wissen wir von den Lockrufen während der Zuchtzeit, welche eine Paarung im Vorfeld schon auszumachen scheint. Wir sagen auch: Der Gesang lässt sich trainieren und steuern, er wird Positiv beeinflußt.

 

 


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