Harzer Roller Kanarien (auch fliegende Opernsänger genannt )

Hier möchte ich Ihnen den Harzer Roller Kanarienvogel vorstellen und versuchen zu erklären, was das besondere daran ist. Das schönste Merkmal ist nicht etwa das farbenfrohe Aussehen, sondern der einmalig schöne Gesang. Gab es in den 70er Jahren noch sehr viele Grüne und  Scheckenvögel, weil diese robuster erschienen, so sind es heute ausschließlich nur noch gelbe Vögel. Ich will auf diesen Seiten auf keinen Fall Werbung für Vereine oder Züchter machen, weil meine Meinung heute eine ganz andere geworden ist. Ich möchte nur allen Interessierten den schönen Gesang und das damit verbundene Zuchtziel und zwar Ehrlich erklären. Wollen sie sich mit der Vogelzucht jedoch Ernsthaft  befassen, sollte man vorab schon grundsätzliche Kenntnisse in der Vererbung vorweisen können, zumal dann, wenn es  sich um die Zucht oder Haltung der  Rasse:Harzer Rollerkanarien, eine domestizierte Vogelart handelt.( Wildtiere werden durch Domestikation zu Haustieren). Die Vererbung bildet nämlich die Grundlage der genetischen Veranlagung, die Lebewesen bzw. Elterntiere,  in diesem Falle die Vögel auf ihre Jungtiere direkt und auch noch viele Generationen später übergreifend indirekt übertragen. Diese Vererbungslehre beruht auf den Grundsätzen der Mendelschen Lehre, benannt nach ihrem Entdecker Pater Gregor-Mendel.Dieser Gregor Johann Mendel war ein Mährisch-östereichischer Priester des Augustinerordens und Abt der Brünner Abtei St.Thomas. Bedeutend wurde er als Entdecker der nach ihm benannten Mendelschen Regeln der Vererbung. Er wurde am 20.Juli 1822 in Hyncice in Tschechien geboren. Er starb am 6.Januar 1884 in Brünn.Der Erbgang nimmt bei der Erzeugung von Jungtieren seinen natürlichen Lauf. Die männlichen Keimdrüsen sind die paarig angeordneten Hoden mit den Nebenhoden. Die von den Keimdrüsen produzierten Spermien werden über die Samenleiter des Männchens, beim Tretakt in die Kloake des Weibchens befördert. Er basiert immer auf den beiden bekannten Geschlechtscromosonen X und Y. Wobei männlich die Paarung XY und weiblich die Paarung XX aufweist. Ferner spricht man auch innerhalb der Vererbungslehre noch von vier verschiedenen Erbgängen, die sich in dominant, rezzesiv, geschlechtsgebunden und intermediär unterteilen lassen. Dabei kann man stets davon ausgehen, dass sich die dominanten Erbfaktoren gegenüber den ressesiven doch immer zuerst durchsetzen.  Deshalb wird in Reihen der Harzer Rollerzüchter auch immer davon gesprochen, daß man sich seine Zuchthennen selbst zieht! Und der intermediäre, auch mischbare Erbvorgang liegt gerade bei den sichtbaren Äußerlichkeiten beispielsweise farblich exakt zwischen zwei Mutationen. Die Vererbung bedeutet allgemein gesehen,das der Vater auf  die Töchter und die Mutter direkt auf die Söhne vererbt. Der Harzer Roller oder auch Edelroller genannt ist ein reines Zuchtprodukt der Züchter. Er ist durch gezielte Linienzucht und Auslese über mehr als 180 Jahre fast zu einem rein Deutschen Produkt geworden, was heute schonmal Kulturstatus besitzt.Der Ursprungsvogel aller Harzer Roller Kanarienvögel ist der aus Spanien stammende Kanariengirlitz .Die Spanischen Seefahrer  brachten diesen kleinen zierlichen Gelb -Grünen Vogel einst mit auf das Festland, so cirka im 14.Jahrhundert. Man nannte  diese Vögel damals nur  Zuckervögelchen, weil deren Gesang so süß klang. Zunächst hielten sich nur überwiegend reiche Leute solche Vögel. Man ließ eigens für diese Vögel reich verzierte Käfige, meist aus Stahl oder geschnitztem Holz anfertigen. Eine erste bekannte Zucht begannen dann die Spanischen Mönche. Diese züchteten aber überwiegend in Zimmern, wo die Vögel alle frei umherflogen. Nach heutigem Stand und Wissen würde man dieses als unkontrollierte Vermehrungszucht ansehen.Einige Jahre später erkannten dann die Imster Bergwerksleute das gerade dieser kleine Vogel auch sehr schnell die im Berg fallenden Gase Kohlenmonoxyd unter Tage sofort wahrnahm.Somit hatten die Bergleute ein  absolut sicheres, günstig funktionierendes Warngerät. Viele Bergleute fingen auch aus diesem Grund an mit der Zucht von Kanarienvögeln. Unter Tage wurden  jedoch immer nur die nicht so guten Sänger mitgenommen. Der riesengroße Kontrast von den Stundenlangen Arbeiten (12 Stunden)  unter Tage ( Immer dunkel ) zu den Kanarienvögeln, die spontan erst durch das Licht der Sonne erwachten, war wohl mit  ausschlaggebend für die Zucht gerade durch diese Bergleute. Das hierbei, neben der absoluten Sicherheit unter Tage auch noch genügend Vögel, aus eigener Nachzucht übrig blieben die man ja für sehr gutes Geld oder auch anderer begehrter Tauschobjekte abgeben konnte, machte diese -Zucht, die im übrigen sehr leicht war, dazu auch noch sehr lohnenswert. Man gab aber nur die Hähne zum Verkauf, da die Zucht nicht von Jedermann nachgeeifert werden sollte. Die Stadt Imst in Tirol war früher die absolute Hochburg der Kanarien Züchter. Durch eine sehr große Brand-Katastrophe im Jahre 1822 wurde die Stadt Imst fast völlig zerstört. Zumal ruhte  der Bergbau und es herrschte  eine sehr grosse Arbeitslosigkeit. Viele dieser Bergleute beschlossen spontan das Land zu verlassen und zogen in den Oberharz nach Sankt-Andreasberg. In diesem kleinen Harzstädchen fanden sie in den damals noch reichlich vorhandenen Silbererzbergwerken auch neue Arbeitsstellen. Sie  kamen  jedoch nicht ohne Ihre wenigen, nach der schlimmen Brandkatastrophe überlebten und  noch im Besitz befindichen Kanarienvögel, diese nahmen sie auch mit. Schließlich waren sie ja sowas ähnliches wie die geglaubte Lebensversicherung für alle diese Bergleute, außerdem hatten diese Bergleute nach wie vor eine wahre Freude an der Zucht gerade dieser Vögel. Hiervon wurden dann  auch viele Einheimische Bergwerksleute im Harz angesteckt. Auch sie fanden grosse Freude an der Kanarienzucht. Allein der Harzer Bergmann Wilhelm-Trute 1836-1889 aus Sankt-Andreasberg  fand als erster heraus, dass die schön tief Rollenden Hohlvögel wohl doch am wertvollsten waren. Nur er allein war damals wohl in der Lage aus den Vögeln, mittels des inzwischen gut bekannten Mendelschen Vererbungsgesetzes, und in strenger Linienzucht beste Gesangsergebnisse zu erzielen. Nur seine Vögel waren bald so begehrt, dass ein  jeder sie erwerben wollte. Hier entstand dann auch der heute noch verwendete Name, für diesen Kanarienvogel  nämlich der Harzer Roller!  Im Nebenerwerb bauten viele der Harzer  noch die originalen,aus Holz geschnitzten  Harzer Bauer. Die Männer schnitzten in der wenigen Freizeit die verblieb, Holzstäbe ,welche von den Familien: Frauen und Kindern dann zu Käfigen zusammengebaut wurden. Schließlich fertigten die Harzer Bergleute dann auch die Holz-Tragegestelle, sogenannte Kraxen.Unter Mithilfe dieser sog.Tragegestelle konnte ein Mann dann bis zu 220 Vögel auf  dem Rücken tragen. Die Käfige waren so gebaut, dass sowohl ein Füttern oder Tränken von außerhalb auch zu bewerkstelligen war. Der Vogel wurde per Schiff in die ganze Welt geschickt. Somit mussten die Harzer Züchter, oder die Helfer-Träger all diese Vögel zu Fuß,oft über einige Tage bis zu den Städten, die einen Anleger hatten transportieren. Meistens nach Hemeln an die Weser, von hier gingen Flöße bis nach Bremen die Weser hoch. Mehr als eine Million Vögel gingen Jahr für Jahr nach Amerika, alles nur Hähne! Diese Ausfuhr nahm erst ab, als das Radio erfunden wurde und in die ersten Wohnungen einzog. Erst um die Jahrhundertwende 1880-1900 entstanden dann erst die ersten ernannten Vogelzuchtvereine in Deutschland, allesamt nur aus Harzer- Rollerzüchtern! Zunächst nur in größeren Städten wie:Köln-Dresden-Berlin-Nürnberg-Dortmund,Kassel und Göttingen.Später als die Bahnlinien erweitert wurden gab es auch in vielen kleineren Städten viele Züchter die einen Verein gründeten. Der Harzer Roller war sehr beliebt und war in vielen Deutschen Wohnungen, meist in Küchen, das alleinige Unterhaltungsinstrument. Ein Radio besaß damals noch niemand. Die Vögel/Hähne wurden damals von erfahrenen Züchtern nur begutachtet und für gut oder nicht tauglich für eine weitere Zucht eingestuft. Eine ganz genaue Beurteilung gab es noch nicht. Im Jahre 1922 bei einem erneuten Zusammentreffen der Züchter, in Kassel wurde solch eine erste Einheitsskala  erstellt, wonach alle tätigen Preisrichter geschult werden müssen. Auch heute noch,aber mit immer wieder eingebauten neuen Regeln , die nur der Verbesserung dienten, hat diese Skala der sogenannte Standard, seine volle Gültigkeit. Das gesamte Lied des Harzer Rollers muss immer mit geschlossenem Schnabel, und rollend, mit Zug und Verbindung vorgetragen werden. Damit dieses dann auch wie gewünscht geschieht  ist ein von Natur angeborenes und über viele Jahre durch Linienzucht gezüchtetes Produkt. Ein gesunder, junger Harzer-Roller Hahn möchte immer sein ihm angeborenes Triebverhalten kundtun. Dieses äußert sich fast immer im Gesang. Bei heller werdenden Tagen, im Frühjahr singt und wirbt ein Hahn im lauteren Gesang um ein Weibchen. Das ist ein Naturgesetz, und kommt vom vorher erlernten Reviergesang Das die Züchter dieses dann für einen jährlichen Wettstreit unter sich erkannten ist ein weiterer Schritt in Richtung Deutsches Kulturgut. Einen solchen Harzer Roller Kanarienvogel wie die Züchter ihn  heute in ihren Volieren und Käfigen halten, gibt es in der freien Natur überhaupt nicht. Das ist und bleibt ein reines Zuchtprodukt welches die Züchter durch gezielte Zuchtauslese in der Käfighaltung erst erschaffen haben. Und auch nur hier in diesen heimischen Käfigen und Volieren ist solch ein gezüchteter Vogel auch Vital und lange Lebensfähig.Das sollten alle, die sich sog.Tierschützer nennen einmal überdenken. Immer und überall werden nämlich die Harzer Roller-Züchter angefeindet sie seien Tierquäler. Dem  muss ich ganz deutlich Widersprechen: Ein Vogel der wirklich gequält wird, würde niemals Singen!  Aus diesem singendem Harzer Roller wird dann immer nur das bestgesungene von sehr gut ,und immer wieder neu nachgeschulten Preisrichtern auf einem Papier festgehalten, und später auf einem seperaten vorgeschriebenem DKB-Bewertungsbogen übertragen.Damit das ganze noch bezahlbar ist, entschloss man sich vier Vögel (Hähne, denn nur diese Singen) als Kollektion /Stamm zu  bewerten. Der dann bestsingende Stamm mit der höchsten Punktzahl war der Siegerstamm und erhält immer den Meistertitel. Es werden auch immer nur Junghähne, dass heißt aus dem laufendem Jahr zu diesen Prämierungen zugelassen. Das fängt in jedem Jahr  immer bei den Vereinsaustellungen an, geht weiter über 32 Landes-Verbände, die in ganz Deutschland geographisch von Nord nach Süd und Ost nach West gegliedert sind, und endet  für viele, "leider" nicht alle bei den krönenden Deutschen Meisterschaften,die fast schon einen Familiären Status besitzen. Jeder Züchter musste sich aber zuerst im Verband Vorqualifizieren. Schließlich wollte/konnte man bei einer "Deutschen Meisterschaft"nur die bestsingenden Hähne  vorführen. Auch eine Weltmeisterschaft wird noch ausgetragen, weil ja auch benachbarte Länder welche die Harzer Rollerzucht übernommen haben in diesem Wettstreit wer die besten Vögel hat mit einbezogen werden. In vier Deutschen Regionen gibt es hierfür auch sogenannte Interessengemeinschaften nur für Harzer Rollerzüchter. Diese haben sich im Laufe der Jahre erst gebildet, weil die Züchter von Harzer Rollerkanarien in vielen Vereinen angeprangert wurden, weil sie sich nicht,oder nur sporadisch,mit Vögeln an deren Vereinsausstellungen beteiligt hätten. Alle diese Züchter haben keine Ahnung vom Gesangsvogel. Sonst hätten diese gewußt, dass der Harzer -Gesangsvogel, welcher zum  Wettstreit geht, nicht in das helle Tageslicht darf! Eine davon bildete sich in Westfalen und nennt sich: " WIG "= (West-Deutsche-Interesengemeinschaft)  eine andere ist im Harz zu Hause und nennt sich HIG: (Harzer-Interessengemeinschaft). Eine dritte IG befindet sich in Thüringen und nennt sich IGT. Die vierte ist in Hessen. Da die beste Zuchtzeit der Harzer Rollerkanarien von März bis Juni des Jahres ist, und die Vögel erst mit 6 Monaten ihren vollen Gesang erreichen, finden diese Wettkämpfe in den Wintermonaten von Anfang November bis Februar statt. Daher muss jeder Züchter seine Tiere so vorbereiten das sie auch auf Kommando singen. Für diesen jeweiligen Gesangsvortrag war eine halbe Stunde vorgesehen, im Jahre 2016 wurde erstmalig die Prämierungszeit bei den Deutschen Meisterschaften auf 20 Minuten reduziert. Alles nur um Kosten zu sparen! Will heißen jeder Züchter muss seine Vögel/Hähne im Trieb so steuern, sei es durch Licht, Futtergaben, oder Wärme . Wer hierbei die meiste Zeit und Geduld aufbringt sammelt Erfahrungen und ist deutlich im Vorteil. Heute kann man alles nachlesen was eine gute Zucht ausmacht. Man bekommt auch nur noch gute Vögel zu kaufen,selbst die Futterbeschaffung ist über das ganze Jahr gewährleistet. Überall gibt es Lieferanten in unmittelbarer Nähe. Das war in meinen Anfängen um 1970 noch alles viel schwieriger. Die Preisrichter durften, da der Vogel bzw. das Lied in den Touren einer Dreiereinteilung einzustufen waren, keine Zwischenpunkte vegeben. Eine Tour blieb daher bei 21 Punkten stehen.Die Zwischenergebnisse gab es später, weil der Standard endlich einmal zu Gunsten der Züchter geändert wurde! Auch der Gesang des Harzer Rollers war noch vielfältiger. Neben den heute laut DKB- Standard geforderten 4 Haupt-Grundtouren: Hohlrollen- Knorren-Hohlklingeln und Pfeifen gab es sehr oft viele Gluck- Wasser und Schockelstämme, weil ja immer gesagt,und auch geglaubt  wurde, ohne das Wasser im Lied erreichst du keine Tiefe im Vortrag. Das Ergebnis waren dann die vielen Gluckpfeifen: Tschok-Tschok.Tschunk-Tschunk. Diese waren so unschön und störend im Vortrag, dass sie niemand hören wollte, und die unerfahrenen Züchter konnten mit solchen Vögeln gar nicht umgehen in der Zucht, somit wurde es immer schlimmer und störender mit den Unarten im Liedvortrag. Ein wie gewünscht schöner runder Gesangsvortrag wurde wieder und wieder durch diese unschönen Gluckpfeifen unterbrochen. Im benachbarten Holland hat man aber diese Vögel geliebt,und deshalb werden sie auch heute noch dort gezüchtet.Ein Deutscher Harzer Rollerzüchter sagt immer: (Alles was dem menschlichem Ohr wehtut, gehört nicht in den Liedvortrag eines Harzer Rollers! ) Diese Gluckpfeifen sind heute aber komplett abgeschafft,  man hat nur noch gute bis sehr gute 4 Touren- Vögel in den Zuchtstuben. Aber auch viele Versuche den reinen Harzer Rollerkanarienvogel,der im übrigen ein "Reinerbig gelber Kanarienvogel" ist, in andere Farben wie Weiß, Gelb oder Rot rein zu kreutzen scheitern immer wieder. Solche Zuchtversuche werden bald wieder aufgegeben und die meisten Züchter bleiben dann bei der Farbkanarienzucht,der reine Harzer Roller Gesangskanarienvogel ist zwar immer noch sehr beliebt, hat aber auf die Dauer zu wenig Zuchtfreunde, die diesen Vogel über Jahre hinweg weiterzüchten. Weil gerade in der Harzer Roller Zucht sich jeder zuerst einen/- bzw. seinen,durch Linienzucht eigenen Zuchtstamm aufbauen muss. Die ganz genauen Ergebnisse erfährt  der Züchter immer erst durch gezielte Rückkreuzungen im 4.Jahr,während bei der Farbenzucht nicht nur die Hähne bewertet werden,sondern auch Weibchen. Hier kann ich sowohl bewertete Hähne wie auch Weibchen einkaufen. Merke: Guter Hahn mit Guter Henne zu  verpaaren, muß ja was gutes bei raus kommen! Von denen die noch die reine Zucht mit Edelrollern betreiben, fallen (sterben) auch noch Jahr für Jahr etwa 300 Züchter weg, weil dessen Altersdurchschnitt so hoch liegt. So ist es nur eine Frage der Zeit wie lange uns dieses schöne Hobby noch erhalten bleibt? Im Zuchtjahr 1970 waren im DKB noch 4000, nur Harzer Roller Züchter registriert, bei der letzten, Mitte Januar ausgetragenen Deutschen Meisterschaft im Jahre 2015 stellten nur noch 67 Züchter ihre Vögel zur  Bewertung! Ab Zuchtjahr 2016 braucht sich der Züchter mit seinen Tieren nicht mehr vorher über die zuständigen Landesverbände qualifizieren  um an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen! Ich Persönlich züchte nur noch für mich weil ich den einmalig schönen Gesang nicht vermissen möchte. Das ist wie bei einem Konzert der Egerländer, wo in der Pause die Kastelruther Spatzen singen. Es ist nur Schade das man dann auch keine Vögel mehr Prämieren darf. Denn dafür muss man in Vereinen als Mitglied sein. Aber in den Vereinen regieren heute nur die Farbenzüchter. Diese sehen nur "ihre Vögel" als schön an, und wollen diese dann für gutes Geld abgeben,wogegen die Harzer Roller Züchter nur Unkosten im Verein verursachen und dessen Vögel sind auch nicht für Ausstellungen geeignet. Dem Harzer Rollerzüchter bleibt also nichts anderes übrig  als  seine Vogelnachzucht einem Händler für billiges Geld abzugeben, da verliert ein jeder die Lust, zumal die Deutschen Spitzenzüchter für einen Hahn der gut bewertet ist 100 Euro und oft mehr verlangen! Ab dem Zuchtjahr 2015, also erstmalig bei der Deutschen Meisterschaft im Januar 2016 in Bad Salzufflen wurde der Gesangsvortrag von 30 auf noch 20 Minuten Bewertungszeit geändert, und dass obwohl die Harzer Rollerzüchter 100% mehr Standgeld bei einer Bewertung bezahlen mussten! Wie gesagt es bewerten heute immer noch zwei Preisrichter im Team die Deutschen Meisterschaften.Und wegen der Geflügelpest wurde im Januar 2017 die Deutsche Meisterschaft für 2016 erstmalig gar nicht ausgetragen. Im darauffolgendem Jahr gab es wieder eine Ausstellung mit nur noch 54 Teilnehmern, und für Zuchtjahr 2018 wurde die Ausstellung schon im Dezember ausgetragen, weil Zeitgleich die C.O.M ihre eigene Weltschau im Januar 2019 ausgetragen hat. Wieder haben die Farbzüchter gegen den Gesang gestimmt und letztendlich ihr Recht auch durchgesetzt. Das Ergebnis: Nur noch 44 Aussteller bei einer-unserer aller Deutschen Meisterschaft,die einmal nur mit Harzer Roller Gesangskanarien begann.   Harzer Roller können wunderbar singen, doch um diese Fähigkeit immer auf hohem Niveau zu bringen, sind vorher Ausbildung durch Züchter und regelmäßiges Training erforderlich. Wer mit  seinen Vögeln an Gesangswettbewerben teilnehmen möchte, muss mit ihnen üben, ihr Lied entspannt und möglichst vollendet vorzutragen, wenn sie in ihren Käfigen in einer  ganz fremden Umgebung vor dem Preisrichter aufgestellt wer-den. Gesunde Jungvögel zu züchten, ist  nur eine der Vorraussetzungen , um bei den jährich neu stattfindenden Wettbewerben erfolgreich zu sein. Ebenso wichtig ist nämlich die Kunst, junge Kanarienhähne zu guten Sängern auszubilden und ihren Gesang über die Zeit der Meisterschaftenen auf der Höhe zu halten. Wichtigste Hilfsmittel hierbei sind immer das herbstliche Einbauern und das immer wiederkehrrende regelmäßige Training. Merke:Ohne Fleiß-kein Preis!  

Die jungen Kanarienhähne müssen alle zur Gesangsschule?
Was mag sich wohl hinter dem  Begriff “Gesangsausbildung” verbergen? Bei einer Sopranistin oder  einem Tenor gibt es hierüber keinen Zweifel, doch wie kann man wohl seine jungen Kanarienhähne  “anlernen”, wie dieses einst von den  Harzer Bergleuten überliefert ist und bis heute noch von den Gesangskanarienzüchtern praktiziert wird? Was wird den Jünglingen in der Kanarienschule eigentlich so alles beigebracht,  und wie verläuft die Gesangsausbildung heute? Aus der Frühzeit der Gesangskultur in Imst liegen leider keine  geschriebenen Berichte vor, doch hat Metzdorf 1886 ausführlich über die Gesangsausbildung der jungen Kanarienhähne in St. Andreasberg berichtet.
Hier ein kurzer Auszug: (Die Ausdrucksweise ist von früher überliefert)
Bald nach der Mauser, die er leicht übersteht, da er nur die Flaumfedern, nicht die Kielfedern wechselt, regt sich der Gesangsdrang mächtiger in ihm. Wenn dann die Vorsänger ihr Morgen, Mittag- Abendlied,  das sind die Tageszeiten, an denen der Vogel besonders zusammenhängend singt, vortragen, sieht man  in einem edlen Stamm daß , dass Gebalge der Jugend aufhört. Die Kleinen sitzen dann ruhig, Mann neben  Mann auf den Stengeln und üben, ihre Kehlchen mächtig aufblasend, jeder nur mit sich selbst und seinem Studium beschäftigt. Für jeden Tierfreund/Züchter ein reizender Anblick. Zuerst allerdings ist die Stimme noch sehr unbeholfen, es ist ein Geknuckse und Geknackse, allmählich nur  klärt sich das Tongeschwirr und lassen  sich die einzelnen Touren wohl heraushören. Sie werden dreister und versuchen, ihr Repertoire noch zu  vergrößern. Je ruhiger die Vögel beim Studium bleiben, je fleißiger sie üben, je vielversprechender ist  die  Nachzucht. Da aber die Veranlagung der einzelnen Individuen schon eine recht verschiedene  ist, so müssen der  Ansteckungsgefahr wegen schon jetzt die schlechten Subjekte entfernt werden. Es kommt nun die Zeit  wo die Jugend anfängt, lauter zu werden, wo der Überschuß der Kräfte die Gefahr eines heftigen Gesanges birgt, der Harzer Vogel soll aber leise und ruhig singen. Die jungen Studenten kommen daher in Klausur,  d.h. in kleine Bäuerchen, in Einzelhaft. Zuerst behagt das enge Behältnis der an den freien Flug im großen Bauer gewöhnten Jugend sehr wenig-aber ihre schmieg-same Natur gewöhnt sich rasch an die neuen Verhältnisse, und bald beginnt sich ein erneuter Lerneifer zu zeigen. Es ist erstaunlicher Fleiß in diesen  jungen Tieren, und es hat etwas Rührendes, wie sie immer wieder ansetzen, um eine schwierige Tour heraus-zubekommen, bis es endlich gelingt, und mit Stolz sie dieselbe dann des öfteren zu  wiederholen. In den kleinen Bauern werden die Vögel allmählich auch an eine gewisse Verdunkelung gewöhnt, am besten in sogenannte  Gesangskästen oder Dunkelkästen gestellt. Die Vögel müssen einander hören, aber keiner darf den andern  sehen können. Dadurch wird erreicht, daß der junge Vogel seine ganze Aufmerksamkeit nur auf den Gesang  konzentriert, weder kann er in dem kleinen Behältnis ausgiebig turnen, noch seine Zeit mit der ganzen  Beobachtung seiner Umgebung vertrödeln, und das milde Dämmerlicht gibt ihm die nötige Ruhe. Diese Verdunkelung ist seit circa 50 Jahren von den Andreasberger Züchtern als ein mächtiges und durchaus  unentbehrliches gutes Hilfsmittel für die Erziehung und Erhaltung eines ruhigen und zusammenhängenden   Gesanges erkannt und benutzt worden. Ohne diese Hilfsmittel würden wir die heutigen Leistungen der  Gesangsvögel nicht besitzen. Die Sonne ist der Feind des Gesanges, lautet ein durchaus richtiges Wort  der Kanarienveredelung, denn auch die Nachtigall singt ihre klagenden Rollen und füllenden Flöten ruhiger, gebundener und getragener in dem  Düster der Nacht oder dem milden Dämmerlicht des Mondscheins,  während ihr Gesang am Tage unruhiger, kürzer und mehr abgebrochener sich zeigt”. Eine Blütezeit  erreichte diese Kultur gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Oberharzer Bergstädtchen St.Andreasberg und einigen umliegenden Flecken. Hervorragende Züchter, darunter Trute in Sankt-. Andreasberg, Erntges in Elberfeld u.a. waren darauf bedacht, Vögel zu züchten, die ihr Lied fehlerfrei sangen und man merzte durch jahrzehntelange Auslese jeden kleinen Schnitzer aus. Sie kamen auf diese Weise zu glockenreinen Vögeln, die ihr Lied aber nur in der mittleren Gesangslage vortrugen, bis eines Tages der tiefe Vogel des Züchters Seifert  von sich  reden machte. Weitere Jahrzehnte fleißiger Züchterarbeit  bis in unsere heutigen Tage hinein, haben uns den fast fehlerfreien tiefen 4 Tourenvogel beschert,mit den auch heute noch geforderten vier Grundtouren: Hohlrollen-Knorren-Hohlklingel und Pfeifenvogel  beschert. Neben dem Liedgut des Harzer Rollers wird noch nach den Strophen des spanischen  Timbrados sowie  dem belgischen Wasserschläger unterschieden. In erster Linie wird  für die Liedstrophe sowieso der Gesang des Männchens eingesetzt, da die Hennen keine so melodische Liedfolgen singen. Bis aber ein Männchen diese vollständige Stimmleistung erbringen kann, muss er zwischen 250 und 300 Tage alt sein. Die Vögel sicherten so auf zwei Arten die Existenz der Bergleute: Zucht und Verkauf, ebenso wie der Bau von Käfigen, wurden zu einem wichtigen Nebenerwerb der Harzer. Besonders in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts boomte das Geschäft mit den Vögeln: Über 350 Familien in Sankt Andreasberg züchteten die kleinen gelben Sänger. Hunderttausende von Kanarienhähnen wurden von hier bis nach Südafrika, Südamerika, Ausstralien und vor allem in die USA exportiert.  Die Fachgruppe wurde im Jahr 1974 um einen weiteren Gesangsvogel erneut bereichert, den Wasserschläger. Dieser Vogel hat in seinem Lied andere gesangliche Elemente als der Harzer Roller.  Seinen Ursprung hat er in Belgien, wo er im Bereich Mechelen schon um 1830 bewertet wurde. 1929 wurde der erste Standart für Wasserschläger zusammengefasst von B. Pelemann in Belgien. Seit 1977 präsentieren sich die Wasserschläger auch auf den DKB- Meisterschaften. Eine weitere Spielart hielt 1979 in unserer Fachgruppe Einzug - die Gesangfarben- und Gesangs- positurkanarien, die sich bis zu sieben Schauklassen in den nächsten Jahren erweiterte. Diese Schauklassen sind: GF 1 BI Gelb Schimmel GF2/ Dominant weiß/ GF3 2BI schwarz gelb Schimmel/ GF4 2EI-IV Schwarz gelb Opal /GF5 1AI Gelb Intensiv /GF6 Als eine Sammelschauklasse  „Neue Farben“/GP / DH Gesangspositur Deutsche Haube. 1983 wurde diese Gruppe per Beschluss aufgenommen. Von diesem Zeitpunkt an wurde eine  Namensänderung beschlossen: Fachgruppe Gesang-, Gesangfarben-, Gesangpositur und Wasserschläger (G, GF, GP u. W). Der Modus bei der letztgenannten Gruppe ist erst eine Bewertung auf der gesanglichen, und am gleichen Tag von den Preisrichtern der Farben Positur - Gruppe. 2001, bei einer COM_Weltschau in Bad-Salzufflen wurde die Interessengemeinschaft Timbrados Deutschland per Beschluss neu in die Fachgruppe aufgenommen und konnte somit erstmalig 2002 an den Deutschen Meisterschaften in Mannheim teilnehmen. Die Fachgruppe nennt sich nun fortan. Gesang , Gesangsfarben-, Gesangspositurkanarien, Wasserschläger und Timbrados. 2006 wurde die Interessen-gemeinschaft Gesangsfarben-, Gesangspositurkanarien mit Sitz in Pirmasens in die Fachgruppe aufgenommen. Eine neue Gesangsrichtung ist schon auf der Warteliste. Es ist der Discontinuo. Mal abwarten? Nun gut ab dem Zuchtjahr 2017 werden Vögel dieser Rasse prämiert und ausgestellt! Ab dem Zuchtjahr 2011 wurden wieder neue größere  Ausstellungskäfige Pflicht. Da hat kein Älterer Züchter mehr mitgemacht. Es gab wieder viele Austritte.In einigen Vereinen jedoch dürfen die Vögel allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit prämiert werden. Bei Ausstellungen ist kaum noch ein Harzer Roller Vogel zu besichtigen! Haben wir jetzt Fertig? Durch den Ausbruch der Vogelgrippe darf kein Vogel mehr öffentlich gezeigt werden! Auch nicht zu den Prämierungen. Genauso ist ein Verkauf vorübergehend verboten worden und das Bundesweit. Es ist fast so, als würden Politiker meinen unsere Harzer Roller werden verzehrt! Der Virus H5N1 ist aber eine Geflügelpest, die durch Grippeviren auch auf Menschen übertragen wird. Diese Geflügelpest wird auch als avitäre Influenza (von Lateinisch: avis. Vogel) als Vogel-grippe und seit 1981 überwiegend als hochpathogene Influenza- Virus- Infektion be-zeichnet. Sie ist eine durch Viren hervorgerufene anzeigepflichtige Tierseuche, von der Hühner, Puten, Gänse, Enten und wildlebende Wasservögel und andere Vögel betroffen sein können. Bei einer Infektion mit den agressiveren Virusstämmen führt sie meist zum Tod der infizierten Tiere, sofern sie nicht zu den Reservoir Speicherwirten gehören. Einige Varianten der Geflügelpest-Viren, insbesondere die Variante: A7H5N1, sind in Einzelfällen auf Menschen übertragbar. Daher das generelle Verbot unsere Harzer Roller öffentlich zu Präsentieren. Erstmalig in der 70 Jährigen Geschichte des DKB wurde eine Ausstellung generell abgesagt! Wie schon erwähnt,beschäftigten sich zuerst die Bergleute in Sankt-Andreasberg auch mit der Kanarienvogelzucht. Begonnen hat dies schon um das Jahr 1750,von Tirol aus wurden durch Vogelhändler und Landgänger über Handelszentren wie Donaueschingen und Landshut die ersten verkäuflichen Kanarien nach Sankt-Andreasberg gebracht. Die von Imst Tirol eingewanderten Bergleute wollten keine Vögel aus ihren Nachzuchten weitergeben, weil sie die Vormachtschaft nicht abge-ben wollten. Schon in jener Zeit wurde in Sankt-Andreasberg ein Vogelhändler Christian Andreas Störmer Namentlich erwähnt und auch der Hüttenmann Erich-Chr.Wiegand  ,  der bereits um 1782 Kanarien in Sankt-Andreasberg züchtete. Dies waren im Anfang nur wenige reine Hobbyzüchter welche von den Tiroler Kanarien einige abbekamen. Der Bergmann Wilhelm Trute bekam 1865, als er gerade mal 29 Jahre alt war,von Wilhelm Wieland zwei hochwertige Sänger.Trute selbst war ein Vetter von Frau Wieland. Bereits 1840 war der Händler Carl Reiche-Alfeld als Großabnehmer von Kanarienvögel in Sankt Andreasberg gut bekannt.Viele Züchter hatten zwar feste Abnehmer,die auch gleich ihre  "Ausstecker" Bewerter mitbrachten,diese bekamen für das Abhören und Einordnen auf Qualität der jungen Hähne am Tag 6-7,50 Mark an Lohn. Je nach Sangesleistung wurden die Hähne bezahlt. Die "Ausstecker"übernahmen auch das vorherige Aussortieren nach Geschlecht, Farbe und Wert überhaupt. Ausstellungen oder Bewertungen gab es noch nicht. Im Beginn,also um das Jahr 1770  wurde die Landrasse oder auch der Tiroler Sänger genannt von vielen gezüchtet. Ein Kanarienvogel,der gesanglich eher dem des Kanariengirlitzes sehr nahe stand. Mit der Gesangsveredelung des damals meist noch mehr grünlichen Vogels wurde erst um 1870 begonnen. Einige wenige Züchter, allen voran Wilhelm Trute, hatten durch eigene Zuchterfahrung sehr schnell erkannt,dass bestimmte Kriterien nötig waren,um die Zucht von edlen Sängern,dem späteren "Harzer Roller" zu erreichen. Carl Trute, ein Cousin von Wilhelm Trute, der von 1853-1944 lebte,also 91 Jahre alt wurde,erzählte einmal dass,als er 76 Jahre alt war,nach dem Krieg mit der Kanarienzucht anfing.So wie er selbt sagte, züchtete er in der Blütezeit bis zu 400 Hähne und um die 1200 Weibchen.1929, als er dieses erzählte, hatte er gerade noch 20 Hähne. Er erzählte weiter,dass er Kundschaft hatte in den fernsten Ländern, so zum Beispiel bis nach USA zu einem Bankpräsidenten mit Namen Lawrence aus Los Angeles. Dieser kam extra aus den USA und fuhr mit dem Auto nach Sankt Andreasberg um Carl Trute zu besuchen. Er kaufte stets den teuersten Hahn und nahm ihn auch gleich mit. Ein anderer Kunde kam aus Manila. Trute fuhr auch selbst mit den Vögeln per Bahn los, er hatte dann ein Reff,auch Kraxe genannt auf dem Rücken,auf dem er bis zu 210 Vogelbauer tragen konnte. Das war schon als Geschäft anzusehen! 

Die Vögel sicherten früher auf zwei Arten die Existenz der Bergleute: Zucht und Verkauf, ebenso wie der Bau von Käfigen, wurden zu einem wichtigen Nebenerwerb der Harzer. Besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts boomte das Geschäft mit den Vögeln: Über 350 Familien in ganz Sankt Andreasberg züchteten die kleinen gelben Sänger. Hunderttausende von Kanarienhähnen wurden von hier bis nach Südafrika, Südamerika, Australien und vor allem in die USA exportiert.

Scheckenvogel                                                    Grüner Vogel                           Gelber Vogel

              Kanarienvogel Harzer Roller Hahn

 
 
 

Trutes Vermächtnis:

Ein Jahr nach Trutes Tod am 7.Dezember 1890, wurde in den oberen Räumen des Lokals "Eldorado" in Leipzig der " Verein Deutscher Kanarien Züchter " gegründet.Die erste Generalversammlung wurde in Sankt Andreasberg am Sonntag, dem 26 Juli 1891 im "Hotel Schützenhaus" nachmittags um 15.00 Uhr abgehalten. Es hatten sich die Züchter von Gesangskanarien endlich zusammen gerauft. Als erstes wurde eine "differenzierte Tourenscala" ausgearbeitet, denn seither hatte man alle Sänger nur nach subjektivem Empfinden gerichtet. Auch die Verkaufspreise wurden bis dato bei den Prämierungen von sogenannten Preisrichtern festgelegt. Nun weiß man erst einmal wo dieser Begriff entstanden ist. Das  legendäre "Hotel Schützenhaus" in Sankt Andreasberg gibt es nicht mehr, es musste einem Kaufhaus Platz machen. Die Verkaufspreise für die Hähne waren 75.00 Mark für "Primasänger" und gingen runter bis zu 25.00 Mark. In einem Katalog für die allgemeine dreizehnte Kanarienvogel-Ausstellung des Sankt Andreasberger Kan-arienzüchter Vereines, die am 6. und 7. Januar des Jahres 1895 in den Räumen des Hotels Bergmann abgehalten wurde, wird auch Sinngemäß geschrieben: Preisrichter: als solche fungierten u.s.w. Die erste Ausstellung von Harzer-Edel-Rollern war im Jahre 1883, also in dem Jahr,als die Sankt Andreasberger Blätter ( eine Zeitschrift für Harzer Roller Vögel) auf dem Markt erschienen. Das bedeutet auch, dass die Geburtsstunde des Harzer Rollers ziemlich sicher so um 1880 gelegen hat. Natürlich gab es neben Wilhelm Trute auch noch andere legendäre Harzer Roller Züchter, doch kein Name wurde je im Zusammenhang mit Harzer Rollern so oft genannt wie der von Wilhelm Trute. Nach dem frühen Tode von Wilhelm Trute gingen, so wird berichtet, auch einige Vögel an den fast genauso berühmten Züchter Heinrich Seifert, der ja auch aus Sankt Andreasberg stammte und 1885 nach Dresden umzog. Heinrich Seifert wohnte zuletzt in Dresden in der Erlenstrasse 22. Genauso berühmt wie Trute und Seifert war der Züchter Peter Erntges aus Elberfeld. Erntges züchtete zu seiner Zeit hauptsächlich die berühmten "Kollervögel" die er aus dem Schimmel der damals berühmten Witwe Döllitzsch oder andere berühmte Züchter stammten. Ja es gäbe noch so vieles zu berichten, und ich gebe es ehrlich zu,wenn ich in den Annalen nachlese was da alles war,werde ich jedes Mal sehr,sehr nachdenklich. Auch heute sind wir uns der Tatsache so gar nicht bewusst, dass auch das was wir heute und jetzt erleben dürfen, einst von anderen berichtet wird, wenn wir schon längst nicht mehr sind. Dann werden aber andere von diesen Zeilen lernen und hoffentlich auch ein wenig Profitieren. Wie überall gab es auch in Sankt Andreasberg damals schon Züchter, die auch verschiedenster Meinung waren, was zu Irritationen führte, was ja heute zum Teil noch der Fall ist. Was beim Durchlesen der sogenannten Sankt Andreasblätter für Kanarienzucht (der Verlag war zu der damaliger Zeit in Göttingen und zwar der Haensch Verlag) auffiel, ist die Tatsache dass Wilhelm Trute mit keinem Wort mehr in den Jahrgängen 1890/91 also kurz nach seinem Ableben in diesen Zeitungen erwähnt wird. War man im stillen froh das dieser mächtige Züchter keine Konkurrenz mehr war? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß von solch einem Pionier der Name vergessen wird? Aber es schien so zu sein, denn im Jahre 1999 wollten einige Deutsche Harzer Roller Züchter einmal nachschauen wo dieser einst so mächtige Züchter von Weltruhm seine letzte Ruhestätte hatte. Aber was diese Züchter in dem kleinen Bergstädchen vorfanden, erschreckte sie alle zusehens. Als diese Tatsache dem damaligem Bürgermeister Persönlich vorgetragen wurde, ließ dieser für Wilhelm Trute ein Denkmal errichten in Form eines großen Harzer Rollerbauers. Im Jahre 2001 wurde durch viele Spenden und Stiftungen von Käfigen seitens der Harzer Roller Züchter und zwar aus ganz Deutschland das Weltweit erste Museum für Vogelbauer und Nostalgie in der Silbererzbergwerksgrube Samson eröffnet. Das waren wir Züchter diesem Pionier schuldig. Die Sankt Andreasberger Harzer Rollerzucht endete aber so oder so relativ rasch, wenn man so will, in einem schwindelerregenden Tempo, als der Silberpreis 1910 so tief fiel. Und 1913 als die Stadt Sankt Andreasberg eine Zahnradbahn bekam waren andere Ziele da. Und plötzlich kam der erste Weltkrieg von 1914-1918 dem auch viele Kanarienzüchter zum Opfer fielen. Es gab inzwischen fast überall die gegrün-deten Vogelzuchtvereine, weil das Städchen Sankt Andreasberg ja nun auch mit der Eisenbahn  zu erreichen war. Dieser Tatsache war es auch zu verdanken, dass mehr und mehr die einstigen so geliebten Vogelstuben nicht mehr gebraucht wurden, weil nun-mehr der Tourismus nach Fremdenzimmer fragte. Vogelbauer wurden nun maschinell hergestellt. Und doch gab es immer wieder Züchter die gerade diesen Harzer Roller Vogel züchteten und im Gesang schließlich zu einem sauberen ,reinen 4 Tourenvogel entwickelten der immer noch an den "Rollenden Trutschen Stamm" erinnert. Bekannt wurden nach dem zweiten Weltkrieg so Züchter wie Heinz Frick-Horst Heydorn-Harald Hübsch-Karl-Heinz Ludwig und andere, die die Zucht bis zum Jahre 2005  betrieben und auch immer in den vorderen Rängen bei den Harzer-Meisterschaften standen. Das ist was schönes was uns Züchtern auf ewig bleibt! Bei den Deutschen Meisterschaften waren jedoch überwiegend die Vögel der Züchter aus dem Westen Deutschlands an der Spitze, das besagten die Listen ganz deutlich! In 70 Jahren Wettkampf war kein Sieger aus dem Harz dabei. Es haben aber auch nicht immer alle teilgenommen. Aus Niedersachsen gab es deren vier, die hier noch einmal genannt werden: Max Villbrand aus Soltau-Harald März aus Northeim-Karl-Heinz Vorwald aus Duderstadt und Helmuth Schmeling aus Hanstedt!  

 

In Sankt Andreasberg ist den Piepmätzen ein Museum gewidmet – und das ist einzigartig.

 

 

Die Holzstufen im alten Schachtgebäude knarren. Es geht steil aufwärts. Dann macht Jochen Klähn eine einladende Handbewegung und winkt die Besucher an sich vorbei. „Da sind wir. Dies ist das einzige Kanarien-Museum in Deutschland“, sagt dessen Chef.

Kanarienvogel Museum im Harz
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Der schwarz-gelb gefiederte
 
 

 

Und dann strömen die Informationen über die beispiellose Sammlung aus Klähn heraus: Zu historischen Käfigen, Nestern, Tränken, Zuchtschränken, Volieren, Plaketten oder Plakaten – der Museumsleiter weiß zu allen Exponaten kleine  Geschichten zu erzählen. Und von denen gibt es eine ganze Menge: Im sogenannten „Gaipel“ der Grube Samson des früheren Oberharzer Bergwerksstädtchens Sankt Andreas-berg befinden sich inzwischen weit mehr als 10 000 Ausstellungsstücke.

Kanarengirlitz (Serinus canaria)    

Kanariengirlitz der Vorfahre aller Kanarien

 

 


Wie kommt der Gesang der Harzer Roller zustande ?

Die Singvögel ( Passeres) eine Unterordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), sind durch den besonderen Bau ihrer Lauterzeugnisorgane,( Sie besitzen im Gegensatz zu den anderen Gruppen mehr als drei Paare Singmuskeln) gekennzeichnet mit etwa 4200 Arten die grösste Gruppe der Vögel.Hierunter ist die Vielzahl der gehaltenen Vogelarten einzuordnen, somit auch unsere "Harzer Roller".Schwere Knochen wie sie für Säugetiere typisch sind, würden den Vogelflug nur erschweren oder gar unmöglich machen. Die Knochen der Vögel sind daher sehr leicht, einige von ihnen sind sogar mit Luftsäcken durchzogen. Die zweite Funktion steht voll im Zusammenhang mit der Atmung. Dieses Luftsacksystem ist nur bei den Vögeln zu finden,und ist Anatomisch gesehen ein Teil der Lunge.Da die Lunge unbeweglich ist,wird durch Heben oder Senken des Brustkorbes das Volumen der Luftsäcke verändert. Beim Einatmen wird die Luft der Luftröhre durch die Lunge in das hintere Luftsacksystem eingesaugt und geht beim Ausatmen wieder durch die Lunge in den vorderen Teil der Luftsäcke und von dort wieder hinaus. Somit geht die Luft zweimal durch die Lunge! Das ist einmalig,heißt aber auch: Alle Gifte aus der Luft werden zweimal mehr aufgenommen als bei allen anderen Säugetieren auf der Welt. Zum anderen ist es aber auch der Garant dafür, dass die Sauerstoffversorgung der Muskulatur während des Fluges oder des Gesanges gewährleistet ist.Die Lauterzeugungen, der Gesang findet so im unteren Kehlkopf, auch Syrings genannt,statt.Diese hat ihren Sitz im Bereich der Verzweigung der Luftröhre.Über sehr feine Muskeln werden die Paukentöne in Schwingungen versetzt.Die jeweilige Lautstärke hängt dann von dem Druck des Luftstromes ab, der durch die Luftsäcke gepresst wird.Die Feinregulierung des Gesanges ist bislang noch nicht bekannt.Die durch die Syrings erzeugten Laute sind für die Verständigung innerhalb der Art und zwischen den Partnern eines Paares von ganz besonderer Bedeutung! Der Gesang kann so durch viel Training beeinflusst werden! Doch um diesen Gesang auch steuern und auf hohen Niveau zu halten, ist es unabkömmlich die ausgesuchten Hähne einzubauern und zu verdunkeln. In den kleinen Bauern werden die Hähne nun langsam an eine Verdunklung gewöhnt, am allerbesten geschieht dieses in den frühen Abendstunden. Die Vögel müssen einander hören, aber keiner darf den andern sehen können.Denn dadurch wird erreicht, dass der Jungvogel seine ganze Aufmerksamkeit auf den Studien-Gesang konzentriert, weder kann er in dem kleinen Behältnis ausgiebig turnen, noch seine Zeit mit der Beobachtung seiner Umgebung vertrödeln, und das milde Dämmerlicht gibt ihm die nötige Ruhe. Diese Verdunkelung ist seit circa 180 Jahren von den Andreasbergern als ein mächtiges und durchaus unentbehrliches Hilfsmittel für die Erziehung und Erhaltung eines ruhigen und zusammenhängenden Gesanges erkannt und benutzt worden. Ohne diese Hilfsmittel würden wir die heutigen Leistungen unserer Gesangsvögel gar nicht besitzen. Die Sonne ist der Feind des leisen und schönen Gesanges, lautet ein durchaus richtiges Wort der Kanarienveredelung.Im Vergleich mit anderen Stubenvögeln ist hier das besondere, einmalige am Kanarienvogel "Harzer-Roller" ohne Zweifel sein intensiv durch den Menschen geformter Gesang. Früh haben die Züchter erkannt, daß das Kanarienlied und seine Strophen nicht nur wunderschön, sondern auch züchterisch formbar sind, weil sie auf erblicher Grundlage beruhen.Demnach müssten sich die Grundlagen der Ausbildung und -Veredelung vor über 200 Jahren Bohrt. entwickelt haben. Die Züchter von heute sind sich ihres Tuns, dieses alte Kulturerbe durch Pflege zu bewah-ren,durchaus bewusst.Harzer Kanarien können wundervoll singen, doch um diese Fähigkeit zur Blüte zu entwickeln, sind eine Ausbildung und regelmäßiges Training erforderlich. Wer mit seinen Vögeln immer an Gesangswettbewerben teilnehmen möchte, muss mit ihnen üben, ihr Lied entspannt und möglichst vollendet vorzutragen, wenn sie in ihren Käfigen in einer doch fremden Umgebung vor dem Preisrichter auf-gestellt werden. Denn gesunde Jungvögel zu züchten, ist nur eine der Voraussetzungen, um bei den Jährlich im Herbst stattfindenen Wettbewerben erfolgreich zu sein. Ebenso wichtig ist nämlich die Kunst, meine jungen Kanarienhähne zu guten Sängern auch aus-zubilden, und ihren Gesang über die Zeit der Meisterschaften auf der Höhe zu halten. Wichtigste Hilfsmittel hierbei sind das herbstliche Einbauern und das regelmäßige Training.Ihren Gesang lernen die Vögel auch in der großen Voliere, doch kann der Züch-ter hier kaum die besonders begabten Künstler herausfinden, die er für die Weiterzucht benötigt. Daher werden die Junghähne nach Abschluss der Herbstmauser,meistens so  Anfang bis Mitte Oktober in sog. Einsatzbauer gesetzt. Hier finden sie die nötige Ruhe für ihr weiteres Studium, ihre gesangliche Entwicklung kann hier gut verfolgt werden, und in diesen Käfigen erfolgt später auch die Bewertung durch besonders ausgebildeter Gesangspreisrichter. Der Harzer Sänger ist ein so ruhiger und ausgeglichener Vogel, dass er sich auch im Einsatzbauer nach kurzer Zeit wohlfühlt. Woher man dies wissen kann? Nun, fast immer beginnt er alsbald wieder zu singen. Vorsänger werden nicht mehr eingesetzt. Das war einmal. Den Gesang können die Jungen am leichtesten nach-ahmen, da sie weitgehend die Erbanlagen für seinen Stimmapparat besitzen. Fehlen ihnen jedoch die Anlagen für die Charaktertouren oder die Tonlage, die ein Fremdling als Vorsänger hören lassen würde, so können sie seinen Gesang nicht oder nur in Teilen nachahmen.Training durch den Züchter ist also das Beste!!

Hier noch einige Adressen von guten Händlern:

Futtermittel und Zubehör-Zuchtkäfige

Olaf Hungenberg(www.birdsandmore.de)

Bildstöckchen 7 -51516 Grevenbroich

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Quicko Bochum ( www.quicko.de)

Franzstrasse 95 49395 Bochold

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Züchterbedarfscenter: Franz Krone-Im Felde 2-31177 Harsum OT.Aseln

Tel.05172-6516  Jeden 3.Freitag im Monat:Große Vogelbörse von 8.00-12.00 Uhr

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Jemand der es nicht sieht, kann auch nicht Züchten!

Jeder der sich Züchter nennt,muß kleinste Nuancen bei seinen Zuchtvögeln sofort erkennen.Er sieht sie das ganze Jahr, kennt ihre Bewegungen, sieht, wann sie sich gut zeigen, kann Vergleiche mit anderen Tieren herstellen, weiß, wie sie sich in der Zuchtphase benehmen, kennt ihre genaue Abstammung mit allen Fehlern und Tücken. Er ist jedem Preisrichter, der ja  meistens selbst Züchter dieser Rasse ist, weit über-legen und darf das Urteil unter keinen Umständen dazu hernehmen, um seine Zucht zusammen zu stellen. Das muss der Nichtzüchter machen, um überhaupt einen Anhaltspunkt zu haben. Das ist aber eine schlechte Methode. Ich gehe noch einen Schritt weiter, der mir Schelte einbringen wird: Das Urteil eines Preisrichters, der nie selbst züchterisch etwas auf die Beine gebracht hat (außer in der Zeit, bevor er dieses wurde), kann auch züchterisch  keine Verwendung finden, denn er sieht es nicht! Dieser Preisrichter bestimmt nie den Wert eines Zuchtstammes, sondern bewertet immer nur den Augenblick der Bewertungszeit .Um sich aber selbst testen zu können, sollte man immer neu feststellen, ob man seine Tiere im Stall alle kennt. Nicht nur an der Ringnummer, sondern am Aussehen, das wäre ein Anfang, dass man es sieht. Ist der Kopf nun rund, reicht die Körpergröße, ist die Ausfärbung gleichmäßig oder lässt sie an Intensität nach, könnte das Tier noch voller oder länger sein, wie ist der Gesang ,wird die Brust zu hoch getragen, wie ist das Gefieder oder gar die gesamte Haltung? Zumindest zu Hause sollte man nicht durch die Vereinsbrille sehen sondern dem Ganzen klar in die Augen schauen und alles aufschreiben, immer wieder aufschreiben!(Zuchtbuchblatt) Ihr seht, liebe Züchterfreunde, ich mache es Euch nicht leicht,denn die Voraussetzungen zum Züchten müssen vorhanden sein, das kann man auch nicht unbedingt lernen, das muss einem gegeben sein. Selbstverständ-lich reicht für den Hausgebrauch das, was man von anderen Züchtern erfährt oder was in den Büchern nachlesbar ist. Auch gibt es keinen Grund anzustreben, dass es nur Spitzenzüchter gibt und alle anderen aufhören sollten, dann würde das Ganze überhaupt keinen Spaß mehr machen .Denn, nicht umsonst gibt es in vielen Rassen nur wenige absolute Spitzenzüchter und das über viele, viele Jahre. Die sehen es, die können es und die können Tiere abgeben so viel sie wollen, die können auch sagen wie es geht, trotzdem bleiben sie an der Spitze, auch wenn immer mal wieder einer mit einem oder wenigen Tieren anklopft.Damit sind wir nahtlos bereits beim Thema ,,wie macht man's am besten". Es gibt natürlich Naturtalente, denen glückt fast alles, das ist aber die Ausnahme der Regel. Dann gibt es den Halter, der sich Tiere hält, Freude daran hat, sie sich vermehren lässt und dann im Herbst ohne große Ambitionen ausstellt, sich aber immer wieder so freut, dass auch ein paar Preise dabei sind. Auf diese Leute wollen und können wir nicht verzichten, denn die Freude am Tier sollte schon im Vordergrund stehen und nicht jeder muss   ,,Züchter" sein. Leider haben wir bei diesen extremen​ Züchtern halt auch viele dabei, die es mit der Geselligkeit nicht so haben, auch oftmals die anderen die Ausstellungen auf- und abbauen lassen. Züchten können sie trotzdem, aber wie machen sie das? In den breiten Kreisen ist nach wie vor eine unerklärliche Angst vor der Inzucht vorhanden. Merke: Ohne Inzucht, sprich Linienzucht, Verwandtschaftszucht oder auch Inzestzucht geht gar nichts, zumindest nichts vorher geplantes.Dabei sind aber aus einem Paar grundsätzlich mehrere Linien anzulegen, damit man problemlos auf diese zurückgreifen kann. Hier gibt es in der Fachliteratur,noch besser aber vom Zuchtbuch her,genügend  Vorschläge  und Richtlinien, die man ohne weiteres übernehmen kann.Wichtig ist, dass auch in der Linienzucht und gerade dort, nur mit absolut gesunden Tieren gearbeitet wird, alles andere rächt sich gewaltig. Etwaige Inzuchtschäden sind immer ein Alarmzeichen, dem man schnellstens auf den Grund gehen muss. Lieber sollte man dann auf eine Linie verzichten, als sich mit kranken Tieren durchzuwursteln, um später dann doch aufgeben zu müssen. Nicht alle Ausgangstiere sind für die Linienzucht geeignet.Gezielt züchten heißt ja bestimmte Merkmale zu verbessern. Nun kommt es ja oft vor, dass mehrere Merkmale gleichzeitig verbessert werden müssten. Davon soll man in der Regel die Finger lassen, denn trotz Zuchtbuch und evtl. großen Wissens des Züchters wird die Nachzucht so auf-spalten, dass man bald nicht mehr weiß, wo steckt welches Merkmal. Vererbt es dominant, rezessiv oder gar intermediär (vermischend). Man darf auch nicht vergessen, dass sich manches Merkmal gegenüber einem anderen rezessiv, dem nächsten aber dominant verhält. Das Durcheinander wird so groß, dass dann teil-weise die Vererbungslehre in Frage gestellt wird oder der Versuch mutlos abgebrochen wird. Grundsätzlich bitte auch an die Möglichkeit der Fremdbefruchtung denken! Auch eine 0,1, die einen Partner hat, der nicht mehr befruchtet, legt viele befruchtete Eier.Züchtet rein, verändert nur wenig auf einmal und nehmt das, was andere längst in jahrelangen Versuchen bewiesen haben als gegeben hin, ihr kommt schneller zum Ziel.Alle negativen Seiten, die durch die Inzucht auftreten, sind schon lange unbemerkt im Körper der Ausgangstiere versteckt und kommen jetzt zum Vorschein. Das ist gut, denn das ist auch eine Kontrolle, ob der Stamm gesund und rein ist.Ein erfahrener Züchter wird nie ein neues Tier kaufen, es in die Zucht einbringen und bei Erfolg gleich alle Jungtiere mit dem eigenen Stamm zusammenbringen. Auch hier heißt der alte Grundsatz   ,,Züchten heißt Geduld haben". gar nichts geht mit der Brechstange, auch wenn zwischenzeitliche Zufalls-treffer gerne dazu verleiten. Ich möchte Euch noch etwas raten. Kauft nicht jeden Mist! Ich habe nur negative Erfahrungen selbst erlebt,daher rate ich davon ab! Nur um von einem bestimmten Züchter Blut zu erhalten muss man keine minderwertigen Tiere kaufen, sie stammen ja sowieso meistens nicht aus der Linie, mit der er ständig erfolgreich ausstellt. Jeder Zukauf muss sehr gut vorbereitet sein, man muss wissen, warum ein bestimmtes Tier erstanden wird, was es bei der eigenen Zucht verbessern soll, ohne die Stärken der eigenen Tiere zu schwächen. Man sollte,im Zuchtbuch gesehen haben, wo das zu kaufende Tier her ist, was da sonst noch so rum fliegt. Lieber ein Tier, das passt, zu einem etwas höheren Preis, als mehrere Tiere, mit denen man eh nichts anfangen kann. Man muss immer davon ausgehen, dass Tiere, die käuflich sind, beim Ver-käufer übrig sind, also entweder eine Macke haben oder eben in der Qualität hinter all denen zurück sind, die er noch zu Hause hat. Noch vorsichtiger muss man bei Alttieren sein oder hat jemand von Euch schon mal ein ein- oder zweijähriges Tier weiterverkauft, mit dem er in allen Belangen zufrieden war?Also ihr seht, das Züchten beginnt schon, wenn man noch gar keine Tiere hat. Alle Verkäufer warten doch jedes Jahr nur auf die, die erfolglos in der Zucht waren und sind froh, wieder einen erwischt zu haben.Den größten Fehler, den Ungeduldige ständig machen und so deshalb zu Dauerkäufern werden ist, dass nach bereits einem Versuch ein gekauftes Tier als wertlos eingestuft wird, ohne, wie oben beschrieben, auch nur den Versuch der Linien-zucht unternommen zu haben. Ich kenne Beispiele, bei denen sich der durchschlagende Erfolg erst nach vier Jahren eingestellt hat, dazu ist aber Ausdauer, Geduld und ein bisschen Wissen um die Vererbungslehre unbedingt nötig.Züchten kann auch heißen.Das Erreichte zu erhalten! Das geschieht nicht, indem man das erfolgreiche Paar Jahr für Jahr wieder zusammenstellt (davon leben übrigens viele s.g. Züchter, bis sie plötzlich wieder von der Bildfläche verschwinden), sondern indem man eine intensive Inzucht mit den Ausgangstieren beginnt, um die Klasse dieser zu vervielfältigen und in der Linie über viele Jahre erfolgreich zu sein. Wer sich jetzt auf seinen etwa Lorbeeren ausruht, kommt auch dauerhaft nicht zurecht, denn im größten Erfolg muss an spätere Jahre gedacht werden und schon muss der Aufbau einer weiteren Linie in Arbeit sein. Jede Linie, auch die beste, geht einmal zu. Ende, es sei denn, man betreibt diese auf sehr breiter Basis, um immer wieder aus dem Vollen schöpfen zu können. Alles läuft so immer wieder auf das gleiche hinaus: Intensive Linienzucht, enge Verwandtschaft, Geduld und Können. Wer nun aber glaubt, alleine mit Linienzucht die Qualität seiner Zucht wesentlich verbessern zu können, ist ebenso auf den Holzweg. Um etwas verbessern, sprich verändern zu können, muss dieses zu verbessernde Merkmal mühsam durch Selektion, durch Zukauf entsprechender Tiere oder auch durch Einkreuzen einer anderen Linie, die dieses Merkmal in ausreichendem Maße besitzt, seinen Tieren zugeführt werden. Bei letzterer Möglichkeit geht das Züchten erst richtig an, und macht viel, viel Spaß. Das geht aber nicht mit nur wenigen Tieren, deshalb sollte jeder, der Einkreuzungen vornehmen will, wissen, dass für derartige Experimente auch viel Platz und Zeit nötig ist. Sonst lieber die Finger davon lassen. Man kann nun eine ganze Menge aus Fachbüchern, besser von echten Zuchtfreunden, die gibt es Gott sei Dank auch noch, lernen. Dort wird man aber immer nur Grundsätzliches erfahren. Um erfolgreich züchten zu können, benötigt man immer auch ein gutes Stück Erfahrung, möglichst eigene und dann das gewisse Fingerspitzengefühl. Dieses Fingerspitzengefühl ist aber mehr das am Anfang angesprochene ,,Sehen" dessen, was man da vor sich hat. Man kann sich auch täuschen, aber der Erfahrene täuscht sich eben oft etwas weniger, denn natürlich hat auch er sich wirklich alles aufschreiben und kann auf Grund dessen interessante Aussagen treffen. Bezüglich Gesundheit der Tiere dürfen keine Zugeständnisse gemacht werden, erst recht dann nicht, wenn es vermeintlich mal wieder etwas rückwärtsgeht. Jede Art von Krankheit ist zu notieren, kommt diese in der Linie öfter vor, ist vor dem endgültigen Zusammenbruch die Linie zu entfernen.Wer also  geglaubt hat, ich gebe Tipps, wie er seine  Vögel verpaaren soll, den muss ich enttäuschen, denn das ist innerhalb der Rassen und Farbschläge so individuell, dass dieses Problem immer nur an Ort und Stelle, abgestimmt auf den jeweiligen Fall, angepackt werden kann. Eines ist aber auf jeden Fall sicher: Bei allen Rassen ist die Haltung, auch die Zuchtanlage, die Gesundheit der Tiere, entsprechend kontinuierlicher Fütterung und vor allem gleichmäßige Betreuung die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zucht. Des Weiteren geht es nicht ohne entsprechende Fach-kenntnisse der gezüchteten Rasse, die man sich z.B. im Sonderverein aneignen kann und unablässig ist eine ordentliche Zuchtbuchführung, ohne die eine erfolgreiche Zucht unter Umständen nicht möglich ist. ​

Was wird zur Zucht der Harzer-Roller-Kanarien noch benötigt ?

Der Käfig sollte ein Mindestmaß von (BxHxT) 80x40x40cm für ein Kanarienpaar nicht unterschreiten. Sie sollten die Rückseite des Drahtkäfigs mit einer dünnen Holzplatte abdecken, daß gibt den Vögeln mehr Sicherheit, und die Ansicht der Nestumgebung bleibt aber gleich, worauf die meisten Weibchen, wenn sich der Hintergrund ihres Nestes verändert, mit dem brüten aufhören. Also aufgepasst! Nichts mehr verändern wenn der Nistplatz vom Weibchen schon ausgewählt wurde!Der Käfig sollte mit einer Schublade ausge-stattet sein, die man so ohne größere Störungen reinigen kann und mit genügend feinem Vogelsand und mit feinem Grit täglich auffüllen kann.Zusätzlich benötigen Sie drei Außen Futternäpfe für je einen Mischfutter-einen für Keimfutter oder einen für Eifutter ,welches während der Zuchtzeit unbedingt angeboten werden muß. Das gebotene Eifutter ist als ein Zusatzfutter und/oder Aufzuchtfutter für die Jungvögel gedacht und enthält reichlich Vitamine und Mineralien. Man kann es mit etwas Wasser anfeuchten, so daß es leicht feucht und locker, krümelig ist. Vorsicht nicht zu matschig und klumpig. Lassen Sie aber geraspeltes Obst, Karotten oder Obstsäfte,bei Einzelhaltung aus dem Aufzuchtfutter, wie es sehr oft beschrieben wird. Denn bei sommerlich hohen Temperaturen gehen diese Zutaten gerne schnell in Gärung über.Dieses überleben Ihre Jungvögel nicht. Also  wirklich nur so viel geben,dass es am Abend aufgefressen ist. Reste entsorgen! Ohne große Werbung zu machen kann ich allen das Eifutter der Marke Sluis nur empfehlen, denn in diesem Aufzuchtfutter ist kein Maismehl wie in den anderen enthalten. Daher wird dieses Futter auch komplett verzehrt. Bei allen anderen Aufzuchtfuttersorten bleibt unten im Napf etwa ein drittel des Futters liegen. Wenn man es genauer betrachtet sieht man das es Maismehl ist. Das frisst kein Vogel!

Was wird zum Nestbau gebraucht?

Holz-Kaisernester zum außen vorhängen mit Nestkörbchen als Einlage finde ich Persönlich  am besten. Naturnah und sauber! Außerdem sind bei diesen Nestern weit weniger Verletzungen der Krallen zu befürchten.Es gibt sie auch aus Drahtgeflecht oder Plastik. Hängen sie ruhig zwei zur Auswahl an den Käfig. Als gutes Nistmaterial eignen sich Kokosfasern, Sisalfasern, Heu, trockenes Moos, Gras und kurze Baumwollfäden,also Scharpie. Aber Vorsicht! In langen Baumwollfäden verfängt sich der Vogel gerne!Also kurz halten. Gänsefedern werden auch mit Vorliebe genommen. Allein das Vorhandensein von Nistmaterial fördert immer die Brutlust des Weibchens. Bieten sie also schon rechtzeitig verschiedenes Material an. Ich harke zuerst Moos aus der Wiese,wasche dieses aus, trockne dieses und biete das meinen Vögel als Packlage. Seit ich dieses so mache hatte ich keine Milben mehr.Was mir sagt:Die Milben mögen kein Moos.Ich forme das Nest mit einer ausgedienten Glühbirne nach, damit es auch rund wird. Sobald das Weibchen sein Nest fertig gebaut hat, wird es auch bald das erste Ei legen. Dies geschieht meist in den frühen Morgenstunden zwischen 6 und 7 Uhr. Normalerweise steht die Henne übern Nest mit leicht geöffnetem Schnabel und presst das Ei heraus.Bei manchen Weibchen bemerkt man so kaum ,wenn es ein Ei legt. Es kann manchmal zu Problemen kommen, zur sogenannten Legenot . Sie kommt zum Glück nicht sehr oft bei mir vor. Bei mir erst ein einziges mal. Wenn,dann hauptsächlich bei noch jungen Weibchen, die zum allerersten mal Eier legen.  Das beste Gegenmittel ist hier Vorbeugen mit z.B.zerstoßenen abgekochten Eierschalen und Grit sowie Vogelkalk zusätzlich pur in Schälchen anzubieten.Die Kanarienhenne legt jetzt in Abständen von einem Tag ca. 3-6 Eier. Das würde bedeuten, daß die jungen Kanarien dann auch in diesem Tagesrhythmus ausschlüpfen. Das erste ist dann unter Umständen schon 6 Tage alt,wenn das 6.Ei ausschlüpft. Diese sogenannten Spätlinge haben im Kampf um das Futter kaum eine Chance, wenn sie nicht schon vorher von ihren zu vielen Geschwistern im Nest erdrückt werden. Bei den wilden Kanariengirlitzen legt das Weibchen erst seine 4-5 Eier, und fängt dann erst mit dem brüten an. So schlüpfen deren Junge auch meistens an einem Tag aus, und es gibt bei ihnen keinen Größen-oder Altersunterschied. Auch beteiligt sich in freier Wildbahn der Hahn die ganze Zeit mit die Jungen zu versorgen. Das ist in Käfighaltung anders geworden. Dieser Naturtrieb ist nicht mehr vorhanden. Die Überlebenschancen sind somit kleiner.Was wir jetzt tun können, um die Chancen unserer Jungen so gut wie möglich zu sichern! Sie müssen aufpassen, daß Sie den Tag des ersten Eies mitbekommen. Nehmen Sie die Eier an jedem Tag, an dem sie gelegt werden, vorsichtig mit einem großen Plastiklöffel ( Kaffeelot)aus dem Nest. Ersetzen Sie diese Täglich durch Kunsteier aus Gips oder Plastik ( beide sind in größeren Zoofachgeschäften erhältlich). Die echten Eier werden in einer gut, mit Watte, Futter oder Sand gepolsterten offenen,nummerierten Schachtel aufbewahrt. Sicher vor Stößen, Wärme, Erschütterungen und Frost. Aber Achtung die Vogeleier sind sehr zerbrechlich! Wenn das Gelege nun vollständig ist, erhält das Weibchen alle Eier wieder zurück. Nun kann die Henne mit dem Brüten beginnen.Die Kanarienjungen würden fast alle an einem Tag,nach 13 Tagen schlüpfen und ein gleiches heranwachsen wäre garantiert. Dieses bitte alles im Zuchtbuch notieren!, auch wie eine Henne baut und sich bei dem Brutverhalten verhält. Schlechte Elterneigenschaften kann/muss man im Wiederholungsfall dann ausschließen. Das klingt hart, muss aber gemacht werden, damit gute Eigenschaften im Zuchtstamm verankert werden. Bei Kanarienvögeln brütet das Weibchen alleine und wird nicht vom Männchen abgelöst. Es verläßt ihr Nest nur gelegentlich um zu trinken, zu fressen und um Kot abzusetzen. Ein guter Hahn versorgt sein Weibchen, in der übrigen Zeit, mit Nahrung aus seinem Kropf. Junge unerfahrene Weibchen verlassen des öffteren ihr Gelege. Dagegen hilft nur, Ruhe am Brutkäfig zu halten. Die Brutzeit dauert in der Regel 13-14 Tage.Mit ihrem Eizahn am Oberschnabel durchbrechen die Jungen die Eischale kreisrund wird zuerst gepickt, dann wird der Deckel weggestossen und die kleinen völlig nackten schlüpfen. Sie werden an diesem Morgen  leere Eierschalen auf dem Käfigboden finden. Das neue Leben beginnt! Die Kanarienbabys sind etwa 2 cm klein und fast vollkommen nackt. Am ersten Tag überleben sie noch vom anhaftenden Dottersack. Am zweiten Tag werden sie von der Mutter, oft auch von beiden Eltern gefüttert. Man sollte sehr darauf achten, daß immer ausreichend Futter im Käfig vorhanden ist. Aber nun noch kein frisches Grünfutter anbieten, sondern erst wieder am Tag nach dem Beringen der Jungvögel. Alles am besten aus dem eigenen Garten. Nichts aus dem Supermarkt wegen der Pestizide. Das Weibchen hält das Nest in den ersten Tagen peinlich sauber,indem sie die Kotballen der Jungvögel, die mit einer Haut überzogen sind frisst oder gar aus dem Nest wirft. Erst nach ca. 7 Tagen ist die Haut des Kotes nicht mehr vorhanden, und die Jungen strecken ihren Hinterteil über den Nestrand um den Kot selbst abzusetzen. Und genau jetzt ist auch die Zeit des Beringens gekommen. Um diesen Zeitraum wachsen die ersten Federn und die Augen öffnen sich. Bei manchen Jungen kann man schon die Farbe der Federn erkennen. Mit ca.12 Tagen sind die Jungtiere schon recht gut befiedert. Ab dem 14. Lebenstag wird es dann etwas kritisch. Bewahren Sie deshalb etwas mehr Ruhe in der Nähe des Käfigs. Es regt sich nun ein gewisser Fluchttrieb der Jungen. Sie sitzen schon mal Probe auf dem Nestrand oder testen ihre Flügel mit leichtem flattern aus. Im Großen und Ganzen wird die Lage etwas bewegter im Nest. Nun reicht schon eine hastige Handbewegung in der Nähe des Käfigs aus, die jungen Kanarien fliehen mit einem Satz aus dem Nest und könnten sich dabei verletzen. Also etwas ruhiger zu diesem Zeitpunkt! Etwa im Zeitraum von 16-20 Tagen bildet sich ihr Gefieder richtig aus, sie werden flügge und verlassen das Nest. Die Jungen werden noch von den Eltern gefüttert, bis sie um den 30. Tag völlig selbständig sind. Ab der ca. 10. Woche beginnt die Jugendmauser. Erst wenn die Jungtiere durch diese Mauser sind könnten sie abgegeben werden.Im Käfig muss dann aber genügend Scharpi geboten werden, weil die 2. Brutphase beginnt. Ist im Käfig zu wenig Scharpi oder anderes Nistmaterial vorhanden, werden die Jungvögel bis zur völligen Kahlheit gerupft. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern verbreitet den Jungtieren auch Schmerzen. Die 2. Brut läuft in der Regel immer besser, weil alles eingespielt ist, man hat den Eindruck das jetzt auch alles schneller verläuft. Das ist deshalb schon so, weil die Brutreife nun voll da ist und kein Tier sich mit Geplänkel und Nebensächlichkeiten mehr abgibt. Die Brut läuft wie der Züchter sagt. Können Sie die Kleinen nicht selbst behalten, nimmt Ihnen diese vielleicht ein Zuchtfreund o. Zoofachhändler ab oder Sie vermitteln sie über eine Anzeige weiter. Doch manchmal wird es schwierig werden, den Nachwuchs gut unterzubringen. In solchen Zeiten tauschen Sie die Eier gegen Kunststoffeier aus. Wie schon oben erwähnt. Das Weibchen bebrütet diese. Es macht ihm nichts aus, wenn es mal keine Jungen aufziehen kann. Eher leidet es, wenn es nicht brüten darf. Es legt andauernd Eier nach und verausgabt sich somit total. Die Brutzeit muss im Juni  beendet werden. Im August/September beginnt für das Elternpaar die Mauser und die Tiere brauchen dann viel Ruhe. Während der Mauserzeit hat es sich bewährt, wenn dem Mischfutter mehr Glanz zugefügt wird. Grüne Gurken helfen den Vögeln das Federkleid schneller zu wechseln. In der Gurke befindet sich viel Kieselsäure was für neue Federn von Vorteil ist. Die Jungtiere müssen mit viel gekeimten Futter versorgt werden. Das Körnerfutter kann vorerst noch mit einer Kaffeemühle kleingeschlagen werden. Da der Kanarienvogel sein Futter ja nicht zerkauen kann. Mit dem Schnabel werden die Saaten nur entspelzt, dann wird das Futter weitergeleitet und im Drüsenmagen unter Mithilfe von Steinchen aus dem Grit oder Vogelsand zermahlen. Dieses ist bei ganz jungen Tieren noch nicht so ausgeprägt. So ab der 6. Lebenswoche können die Jungtiere dieses komplett allein. Ab Oktober beginnt dann der Jugendgesang bei den jungen Hähnen. Wenn dieser nicht gezielt gebremst und früh genug gesteuert wird, können sie solch einen Junghahn nicht zu den kommenden Meisterschaften bringen! Er wird bald laut und schrill singen. Diesem steuert ein Züchter aber bei, indem er diese Junghähne in die Gesangsschule schickt. Das heißt nur durch gezielte Futtergaben -Licht und auch Einschränkung des Tageslichtes hält der Züchter den natürlichen Gesangstrieb des Vogels in Grenzen. Nur wenn es gewünscht wird, darf der Vogel singen.Hier gibt es noch immer kein Patentrezept, jedoch durch Züchterhand  machbare Methoden,die aber nur fruchten, wenn man  Fleiß-Geduld und Erfahrung gekoppelt mit viel Zeit und einigem Glück hat, dann wird man auf den folgenden Ausstellungen auch Erfolg haben. Die Ausstellungen auch Wettstreit genannt dient den meisten Züchtern als Richtlatte wo sie mit ihren Tieren in der Zucht stehen oder wo es etwas zu verbessern gibt. Leider gelten diese Wettstreite auch einigen Züchtern als Schaufenster für ihre Tiere, was heißt die hoch Prämierten Vögel werden zu honoren Preisen gleich nach den Ausstellungen verkauft. Aber Schuld daran sind nicht unbedingt die Züchter die diese Maßnahmen treffen, sondern eher die Züchter die um jeden Preis gewinnen wollen und der Meinung sind das geht nur mit den oben stehenden Sängern. Sie bieten meistens diese Unsummen von selbst an. Die dann gemachten Erfahrungen in nächsten und übernächsten Zuchtjahr spiegeln dann ein ganz anderes Bild wieder, und diese "Züchter" müssen wieder neue teure Hähne einkaufen, denn schließlich wollen sie ja nur gewinnen. Auch diese nicht so schönen Erfahrungen mussten viele Züchter machen. Deshalb ist es immer besser man baut sich einen eigenen Stamm auf und verbessert nur von Zeit zu Zeit um die Blutlinien etwas zu verdünnen. So steht ein Zuchtplan bei Harzer Roller Züchtern: Sinn und Zweck ist immer einen Stamm aufzubauen in denen die Blutlinien ineinander fließen. Das geht in der Regel wie folgt:                      

Wechselhecke= Zucht mit einem Hahn auf drei Weibchen.

1. Jahr Hahn auf alle drei Weibchen verpaaren,maximal 2 Bruten

2. Jahr: Althahn nochmals auf Altweibchen verpaaren, dazu junge Hähne aus Paarung Althahn mal Henne 1 auf Töchter von Henne 2 oder Henne 3 drei verpaaren.Im dritten Jahr den Althahn nur noch zur Reserve behalten oder verkaufen.Nun im dritten Zuchtjahr kann ich die Söhne des ersten Jahres an die Töchter des zweiten Zuchtjahres verpaaren. Aus diesen Verpaarungen muss das beste zur Zucht behalten werden, und weiterzüchten indem ich mich wieder mit der Blutlinie öffne. Im nächsten Jahr wieder nach innen gehen. So hab ich mir eine feste Blutlinie aufgebaut. Erst wenn der Gesang irgendwann nachlässt, muss ich bessere Hähne wieder ganz neu  einkreuzen.

Da Inzucht auch schaden kann, hier noch einige Betrachtungen zur Inzucht: Bei der Züchtung von Vögeln nach einem Rassestandard spielt die Inzucht eine nicht unwesentliche Rolle. Es handelt sich um eine spezifische Form der Reinzucht und bedeutet die Verpaarung von Tieren, die enger miteinander verwandt sind als der Durchschnitt aller Individuen einer Rasse oder Population. Ein ingezüchtetes Tier ist dadurch gekennzeichnet, dass es in der väterlichen und in der mütterlichen Abstammungsreihe einen oder mehrere gemeinsame Ahnen hat. Je weiter dieser gemeinsame Vorfahre in der Ahnengeneration zurückliegt, desto geringer ist die Inzucht. Ursprünglich ist der Grad der Inzucht in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsverhältnis der gepaarten Vögel differenziert worden. Man unterschied:

Inzestzucht (erster bis zweiter Verwandtschaftsgrad)

Enge Inzucht (dritter bis vierter Verwandtschaftsgrad)

Mäßige Inzucht (fünfter bis sechster Verwandtschaftsgrad)

Lose Inzucht (siebenter und entfernterer Verwandtschaftsgrad)

Aus der Tabelle ist die Abstufung des Inzuchtgrades in Abhängigkeit vom Verwandtschaftsverhältnis der Paarungspartner ersichtlich. Inzucht liegt nach dieser Information vor, wenn der Verwandtschaftskoeffizient der angepaarten Vögel mindestens 0,1 beträgt. War das nicht der Fall, sprach man von Verwandtschaftszucht, beispielsweise bei der Verpaarung von Halbgeschwistern.

Abstufung der Inzucht nach Verwandtschaftskoeffizienten

Bezeichnung Paarungspartner Verwandschaftskoeffizient zwischen den Paarungspartnern:

Inzestzucht Vollgeschwister

Eltern X Kinder

Großeltern X Enkel

0,5 und größere

Enge Inzucht Halbgeschwister

Vetter X Base

Onkel X Nichte

Tante X Neffe

0,25 – 0,49

Mäßige Inzucht Vollgeschwisterkinder

Vetter X Base ( 2. Grades)

Großonkel X Nichte (2. Grades)

0,10 - 0,24

Verwandtschafts-Zucht

Lose Inzucht

Halbgeschwisterkinder,

Paarungen zwischen zurückliegenden Graden, welche noch enger miteinander verwandt sind als durch-schnittlich die Individuen der betreffenden Population.unter 0,10.

In der achten bis zehnten Woche beginnen die Jungen mit ihrer ersten Mauser, bei der normalerweise nur das Kleingefieder gewechselt wird. Da der Kanarienvogel zur Ausbildung der Grundfarben carotinhaltiges Futter benötigt,Gesangsfarbvögel, reicht es unter Umständen, wenn viel Grünfutter gegeben wird. Während der Mauser sollte man täglich frisches Badewasser geben, eine Bademöglichkeit wirkt sich positiv auf den Mauserverlauf aus. Die ersten Federn fallen meist im Bereich des Brustbeines aus, danach fallen sie auf Bürzel, Rücken und zuletzt erst in der Hals-, Nacken- und Kopfregion aus und werden durch neue ersetzt. Die regelmäßige Mauser ist nicht, wie einige glauben, eine Krankheit. Sie erwächst aus der Notwendigkeit, das zerschlissene Gefieder durch ein neues zu ersetzen und wieder funktionsfähig zu machen. Dennoch gibt es krankhafte Mauserabläufe. Trotz allem ist die Mauser ein Angriff auf die Kondition des Tieres, sie erfordert enorme Kraftreserven, damit sie reibungslos abläuft. Das alleine zeigt schon, dass gerade zu dieser Zeit sehr gut und abwechslungsreich gefüttert werden muss. Jede noch so kleine Unregelmäßigkeit, sei es im Futter oder sei es im Wasser, führt zur notwendigen Konsequenz, dass das Gefieder ungleich in der Fettfarbe wird. Schon während der Mauser beginnen die meisten jungen Männchen mit ihrem Gesangsstudium. Sie sitzen wie verträumt irgendwo alleine und üben sich im Gesang. Das ist  das sicherste Geschlechtsunter-schiedsmerkmal. Diese Jungen sondert man am besten direkt ab. Außerdem sind die Weibchen insgesamt meist wesentlich blasser gefärbt als die Hähne. Nur, alleine auf diese Unterschiede sollte und kann man sich nicht verlassen, es gibt zu viele Grenzfälle. Eine Kennzeichnung der Jungtiere jetzt mit unterschiedlichen Farbringen ist für die Wiedererkennung und Identifizierung von großen Vorteil.Dieser Farbring muss aber bei Ausstellungen wieder entfernt werden.Normal wäre, wenn die Jungen dann ruhig einer neben den anderen sein Gesangstudium fortführen könnten.Hahn für Hahn sitzt nun auf den Stangen und übt sich im Gesang! Das ist für jeden Züchter eine schöne und wichtige Zeit! Er muß hier schon eine gewisse Vorselektion betreiben. Alle Hähne mit groben Fehlern ausser Gehörweite bringen. Nur voll singende Hähne Anfang Oktober dann in kleine Gesangskäfige einbauern zum täglichen trainieren. Zuerst allerdings ist die Stimme noch völlig unbeholfen,oft schräg und man hört keine Tonsilben,eher Geklapper und Pusten. Aber schon bald klärt sich das Tongeschwirr und es lassen sich die einzelnen Touren wohl heraushören.. Sie werden dreister und versuchen, ihr Repertoire zu vergrößern. Je ruhiger die Vögel beim Singen bleiben, je fleißiger sie üben, je vielversprechender ist die Nachzucht. Weil der Gesang dann doch immer lauter und ausfallender werden kann,muß der Primaner des Gesanges wegen in einen kleinen Bauer. Nur hier kann er dann in aller Ruhe und Übersicht sein bestes Lied erlernen bzw. verformen.Nur hier ist der Gesang auch steuerbar.Dazu gehört unweigerlich auch zu einem späteren Zeitpunkt das Verdunkeln. Dadurch wird dann erreicht, daß der Vogel seine ganze Aufmerksamkeit nur auf den Gesang konzentriert​. Er sieht keine Nachbarn (Nebenbuhler) und kann immer wieder sein Liedchen vortragen. Dieses ist dann durch Futtergaben auch steuerbar für die Züchter.Hier muss der Züchter aber auch viel Zeit verbringen um alle Feinheiten zu notieren,oder aber die schlechten Ungereimtheiten in diesem Gesang auszubügeln. Das ist der Erfolg des Züchters. Ohne diese Hilfsmittel würden wir die heutigen Leistungen der Gesangsvögel nicht besitzen. Die Sonne ist der Feind des Gesanges, lautet ein durchaus richtiges Wort der Kanarienveredelung​, denn dadurch werden sie triebig, und der Gesang ist dann zu-laut und zu schrill. Der Züchter sagt: Die Vögel sind über den Berg.Im Vergleich mit anderen Stubenvögeln ist das Besondere, einmalige am Harzer Roller ohne Zweifel sein intensiv durch den Menschen geformter Gesang. Früh haben die Züchter erkannt, daß das Kanarienlied und seine Strophen nicht nur wunderschön, sondern auch züchterisch formbar sind, weil sie auf erblicher Grundlage beruhen.​​ Da die Züchter aber immer nur mit Jungvögeln an den Meisterschaften teilnehmen dürfen ist diese Zucht schon zur Sucht geworden. Das ist gut so, denn dieses Züchten befriedigt die "Alten Züchter" ungemein und sie alle haben etwas sinnvolles jedoch nicht sehr teures um die Tage zu verschönern. Hoffentlich hält diese Sucht noch lange an!


Die Auslese bzw. Die Selektion

Eine gezielte Selektion,im Sinne von Zuchtauswahl ,gibt es in der freien Natur nicht, viel mehr beruht die sogenannte natürliche Auslese auf einen Schrotschussprinzip und dem Selektionsdruck.Dieses sei hier einfach erklärt: Wenn Sie eine bestimmte Spezies betrachten, zum Beispiel Mäuse, dann liegt es auf der Hand, dass diese vielen Gefahren ausgesetzt sind, Sie können gefressen werden, zu wenig Nahrung oder Wasser finden und vieles mehr. Aufgrund dieser Faktoren entsteht eine natürliche Auslese, denn die Mäuse die besonders gut getarnt, besonders wachsam sind, besonders gut hören und sehen können, werden vermutlich nicht so leicht von einem Feind erwischt werden. Somit vermehren sich diese Mäuse häufiger, es wird mehr Mäuse geben, die diese Eigenschaften haben, sofern diese erblich bedingt sind. Bei anderen Tieren findet die Selektion über das Sexualverhalten statt, zum Beispiel, wenn die Hähne um die Weibchen kämpfen müssen oder dem Weibchen die Männchen nach Eigenschaften wie Nestbau,gute Befruchtung, gutes Fütterrungsverhalten ausgewählt werden. Schwächere oder weniger "kluge" Tiere sterben zwar nicht, aber Sie vermehren sich nicht, weil sie aussortiert werden. So können sich nur die Tiere fortpflanzen, die entsprechend gute Eigenschaften an die Nachkommen weitergeben können. Dabei kann es durch geänderte Umweltbedingungen auch zu einem veränderten Selektionsdruck kommen. Wenn sich zum Beispiel das Umfeld so verändert , können plötzlich Vögel in Hellgelb oder Scheckungen auftreten die besser zu der Umwelt passen. In Wirklichkeit jedoch sind diese Veränderungen nur so zufällig entstanden, wie die Löcher nach einem Schrothschuss,also nach dem Schrotschussprinzip. Angenommen sie brauchen zwei Löcher in einer Wand? Diese werden von Ihnen markiert und gebohrt, dass läuft aber in der Natur nicht so ab,die Tiere wählen nicht so. Also müssen wir Züchter auch hier eingreifen:Statt vieler nicht gebrauchter Erbformeln, nur die auswählen die auch gebraucht werden.Die Selektion ist ein wichtiger Begriff der Biologie der aus der Evolutionstheorie stammt. Das Wort stammt aus dem Lateinischen Selectio und bedeutet: Auslese. Das einfache Grundprinzip der Selektion ist es, dass dem Lebewesen nützliche Merkmale in die folgenden Generationen eher weitervererbt werden,und sich in der jeweiligen Art verbreiten.  Diese Merkmale entstehen durch Mutation und Rekombination. Einfach erklärt unterscheidet man in der Selektion drei verschiedene Selektionsformen: 1:die natürliche, 2:die sexuelle sowie 3:die künstliche Selektion. Die natürliche Selektion oder "the survival of the fittest" (dt. etwa: "das Überleben des am besten Angepassten") nach Darwin wird vielen aus dem Biologieunterricht noch bekannt sein. Hier sind vor allem äußere Faktoren aus der Natur maßgeblich. Es überleben nur die Spezies, die sich optimal an die gegebenen Faktoren angepasst haben.In der sexuellen Selektion spielen die Auswahl der Partner und somit die weitergabe von bestimmten Genen eine Rolle.Von der künstlichen Selektion spricht man in der Tierzucht.Hier werden bestimmte energetische Eigenschaften von Lebewesen so kombiniert, dass das gewünschte Zuchtergebnis auch erreicht werden kann. 

Warum ist eine Beleuchtung in unseren Zuchtstuben wichtig?

Tagaktive Vögel wie unsere Harzer Roller auch, hatten in ihrer Natur Tageshelligkeiten von bis 100.000 Lux,wogegen in Räumen selbst am Fenster nur Werte bis 5.000 Lux ereicht werden.Selbst bei bedecktem Himmel ist kein Vitamin D da, welches die Vögel brauchen um eine Immunschwäche auszugleichen,die in allen Fällen zur Ausbrechung von Krankheiten gebraucht wird. Das Licht einer Glühbirne nehmen Vögel so wahr, wie wir Menschen das Rotlicht. Man sieht nur soviel,dass man zurecht kommt! So Leuchtstoffröhren mit einer Vierbandtechnologie,und RA-Werte über 80. Die RA Werte ist ein Wert für die Farbwiedergabe.Die Röhre selbst sollte eine Vollspektrumsröhre sein,mit einer dreistelligen Nummer welche mit 9 beginnt.Nur diese sind flackerfrei und haben auch genug Farbtemperatur! Anbieten tun sich die T8 Röhren mit 28mm Durchmesser, diese in gedrehter Form=True-Ligth Röhre. Diese mit einem AVG (Automatischen-Vorschalt-Gerät), sind für die Ausleuchtung eines Raumes am besten geeignet, obwohl noch 70% Licht nach oben verloren geht. Die AVGs machen die Röhre flimmerfrei,so können Vögel auch Einzelbilder sehen. Eine noch bessere Lichtausbeute haben die T5 HE Röhren, leider nicht auf die Länge der Röhre, daher erzeugen sie weniger Helligkeit. Energiespar oder LED Lampen eignen sich besser für direkte Käfigbeleuchtung,nicht aber für die ganze Anlage. Viel erreichen wir im Freien noch Werte von 20.000 Lux.Anhand dieser Werte ist es verständlich,dass der Züchter mittels Künstlichem Licht nachhelfen muss, geeignet ist hierfür am besten die Leuchtstoffröhre. Da Vögel den UVA-Anteil zur Farbwahrnehmung brauchen,gibt es nebenher noch den UVB Anteil,welche Vögel unbedingt brauchen um Vitamin D herzustellen. Unsere Augen sehen das kaum, aber für die Vögel ist dieses unverzichtbar.Mit dem UVA Licht sehen die Vögel,das ist für die Zuchtzeit sehr wertvoller , als wenn kein UVB Anteil vorhanden ist. Neuerdings wird in vielen Zuchträumen schon auf die LED-Technik gesetzt.Es gibt hier die LED Standart Dimmer, diesem wird mittels Zeitschaltuhr mitgeteilt, wann der Tag durch simulierten Sonnenaufgang startet, und wieder mittels simulierten Sonnenuntergang, wann der Tag endet. Der Aufdimmvorgang dauert genau wie der Untergang 30 Minuten. Es kann zusätzlich eine dauernde Nachtbeleuchtung eingebaut werden, das halte ich Persönlich nicht für angebracht. Durch den Einsatz von sogenannten  LED-Stripes können sogar die einzelnen Käfige ausgeleuchtet werden. Diese Stripes gibt es sowohl als kürzbare Meterware,zum Preis von 19.00 Euro pro Meter als auch in verschieden vorgefertigte Längen, zum Beispiel 0,50cm in Alugehäuse mit 60 LEDs =14,4 Watt Farbe weiß mit einer Farbtemperatur von 1020ml für 22.00 Euro,oder 1,00m in Alugehäuse 120 LEDs 14,4 Watt Farbe weiß,mit einer Farbtemperatur von 4600 ml zum Preis von 19.00 Euro.Hinzu käme ein angelötetes 2 m Kabel von 6.00 Euro Kosten. Diese kann man erwerben bei: Jähne GBR.

Das Schlüpfen und die Aufzucht der Jungvögel:

Schon bevor die Jungen nach etwa 2 wöchiger Bebrütung des Geleges schlüpfen, hat das Weibchen durch die leisen Fieptöne ihres schlupfbereiten Nachwuchses im Ei Kontakt mit ihnen aufgenommen. In mühsamer und kräftezehrender Arbeit durchstoßen die Jungen vor dem Schlupf mit ihrem Eizahn der sitzt oberhalb der Schnabelspitze, Loch für Loch ringförmig ihre Umhüllung, aber nicht ohne vorher die Luftkammer am stumpfen Pol des Eies zu öffnen. Der Eizahn fällt bald nach dem Schlupfvorgang ab. Beim Perforieren der Eischale muß der kleine Vogel ständig Kopf und Körper verlagern. Immer wieder stemmt sich das kleine Wesen gegen die Eischale, die nur langsam nachgibt. Dabei stößt der Schlüpfling mit dem Nacken gegen das stumpfe Eiende, bis dieses nach zähem Ringen wie ein Deckel aufspringt. In langsamen Etappen stemmt sich jetzt der kleine Vogel mit den Beinen aus dem Ei, um sich von den Resten der Schale zu befreien. Oft hilft die Henne ihren Jungen hierbei, indem sie Stückchen der leeren Schale fortträgt oder auffrisst. Der Züchter kann beim Schlupfvorgang kaum helfen, es sei denn, er beobachtet, wie ein Junges sich recht lange damit herumquält, die Eischale zu verlassen, die mitunter beim Trocknen des kleinen Vogels mit seinem Körper verklebt. Mit lauwarmem Wasser und einem feinen Pinsel kann man die Verklebung vorsichtig lösen und so das Junge sehr oft noch retten.Kanarien sind ansonsten sehr mustergültige Eltern, nicht zuletzt durch ihre über 500 Jahre dauernde Domestikation, in der sich immer nur die Paare fortpflanzten, die sich am besten an die Haltung in  Menschenobhut anpassen konnten, so dass stets, wenn auch meist unbewusst, auf gute Eltern-eigenschaften selektiert wurde. Bei Kanarieneltern, die ihre Brut schlecht füttern oder aus irgend einem Grund die Versorgung ihrer Kleinen einstellen, sollte man daher mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung rechnen und erneut seine Haltungsbedingungen überprüfen. Bald nach dem Schlupf sondert die Henne den sog. Kropfschleim ab und verfüttert ihn als Erstnahrung an den frisch geschlüpften Nachwuchs. Der genaue Zeitpunkt, zu dem der Kropfschleim erzeugt wird, scheint nicht genau festgelegt zu sein, sondern vielmehr durch den von der Henne intensiv empfundenen Schlupfakt ihrer Kleinen ausgelöst zu sein. Um die Bildung der Kropfmilch zu fördern, muss etwa 2 Tage vor dem erwarteten Schlupf ein wenig Eifutter gereicht werden. Sind die Jungtiere geschlüpft, wird nach Bedarf die Menge an vorgefertigten Eifutter vergrößert. Hierbei sind genaues Fingerspitzengefühl und Zurückhaltung geboten, damit die Eltern sich und ihre Brut nicht nur vom leckeren Eifutter ernähren und die Aufnahme von Körnerfutter etwa zu kurz kommt. Am 2. oder 3. Tag nach dem Schlüpfen beginnt man, etwas Keimfutter zuzufüttern. Es wird separat in einer flachen Schale angebo-ten oder mit unter das Eifutter gemischt. Der Keimvorgang sollte nicht zu weit fortgeschritten sein. Bestens geeignet ist das Keimfutter, wenn sich gerade die ersten weißen Spitzen zeigen. Hat man zu viel Keimfutter angesetzt, kann der Keimprozess gut verlangsamt werden, indem man die Keimlinge abgedeckt im Kühl-schrank aufbewahrt. Kanarien halten ihr Nest peinlich sauber. Sie entfernen die leeren Eischalen und auch alle Fremdkörper wie Reste von Sämereien oder zufällig eingetragene Steinchen. Vor allem dulden sie in den ersten Lebenstagen ihres Nachwuchses keine Kotreste im Nest, sondern fressen den Kot, den die Jungen abgeben, unmittelbar danach auf. Sehr geduldig wartet die Henne nach der Fütterung der Kleinen noch ein Weilchen, bis diese ihren Hinterleib anheben und das mit einem feinen Häutchen umhüllte Kotbällchen absetzen. Aus diesem Grund sollte jetzt kein Grünfutter verfüttert werden, denn der Kotballen wäre dann zu dünn, würde reißen und das Nest stark verschmutzen.Hieran beteiligt sich oft auch der Hahn. Erst 4-5 Tage nach dem Schlupf, wenn die Menge an Futter-und damit auch an Kot einen größeren Umfang einnimmt, fressen sie ihn seltener, tragen ihn aber noch fort. Wenn der Nachwuchs etwa 5-6 Tage alt ist, etwa um die Zeit des Beringens, erlischt der elterliche Instinkt, den Kot fortzutragen. Die Kleinen sind jetzt schon so weit herangewachsen, dass sie ihren Kot selbstständig über den Nestrand absetzen können, wo er festklebt und nach einiger Zeit eintrocknet. Ein umsichtiger Züchter wird die Kotreste von Zeit zu Zeit vom Nestrand schaben, damit sich die Eltern nicht unnötig die Füße beschmutzen, wenn sie ihre Jungen füttern.In den ersten Lebenstagen werden die Jungen Tag und Nacht gehudert., was heisst: durch den Körper der Henne gewärmt! Das Weibchen verlässt das Nest nur kurz zur Entleerung oder zur Futter-und Wasseraufnahme. Mancher Hahn scheint auf solche Momente zu warten,um sich auf das Nest zu setzen und die anfangs nackten Jungen zu bedecken und zu wärmen. Nie wird er hierbei auf sie treten, sondern wie die Henne die Beine über ihnen spreizen und seinen Körper langsam und vorsichtig absenken.Der Hahn füttert während des Brütens und der Jungenaufzucht die Henne und bald nach dem Schlupf auch die Jungen, mit deren Versorgung er in der Folgezeit dann überwiegend beschäftigt ist. Oft füttert er die Kleinen schon ab ihrem ersten Lebenstag mit. Unermüdlich wird der Nachwuchs von den Eltern nun mit Nahrung versorgt, die sie im Kropf herbeitragen und zum Verfüttern hervorwürgen. Der Züchter freut sich, wenn er die Jungen mit gut gefüllten Kröpfen im Nest schlafend antrifft. In den beiden ersten Lebenstagen nehmen die Jungen noch sehr wenig Futter auf, doch  schon im Alter von 3-4 Tagen wird die benötigte Nahrungsmenge zunehmend größer. Die Jungtiere fordern ihre Eltern durch vehemente Bettellaute zum Füttern auf und versuchen, durch Sperren und fortwährendes Schlagen (Betteln)  ihrer kleinen Flügelchen möglichst viel Nahrung zu erhalten. Hier ist kein Sozialverhalten zu beobachten, nein wer zuerst am Nestrand ist, bekommt auch zuerst Futter. Ein jüngeres schwächeres Tier hat es schwer sich zu behaupten, und würde unterdrückt.Schon kurz nach der Geburt richten sie sich auf ihren kurzen Beinchen auf und recken den Eltern den weit geöffneten Schnabel entgegen. Die Vögel kennen die Tag -Nachtverhältnisse in ihrem Heim ziemlich genau und füttern ihre Kleinen in der Dämmerstunde vor Nachteinbruch noch einmal recht intensiv, um sie für die bevorstehenden Nachtstunden ausreichend zu versorgen. Kanarien, die wegen Berufstätigkeit des Züchters oder aus anderen Gründen nur einmal täglich aufgesucht werden können, kommen auch während der Jungenaufzucht ganz gut über die Runden, wenn sie jeden Tag nur einmal gefüttert werden. Nach Möglichkeit aber suchen die Züchter besonders in dieser Zeit ihre Tiere häufiger auf und versorgen sie bis zu viermal täglich mit verschiedenen Futtersorten. Wie das gesamte Brutgeschäft verläuft leider auch die Aufzucht der Jungen nur selten ohne unliebsame Zwischenfälle. Manches Weibchen setzt sich einfach zu fest auf die geschlüpfte Brut. In solchen Fällen hilft es oft, eine Glasmurmel zu den Jungen mit ins Nest zu legen. Das kann man auch tun, wenn z.B. nur ein Junges oder zwei geschlüpft sind, die ohne eine zugelegte Kugel hätten erdrückt werden können. So etwas kommt aber nur selten vor, denn in aller Regel behandeln gesunde Hennen ihre Jungen in jeglicher Hinsicht genau richtig. Es passiert mitunter, dass ein aufgeschrecktes Weibchen fluchtartig vom Nest fliegt, wobei ein Junges herausfallen kann. Es liegt dann auf dem Käfigboden und erkaltet langsam, da wenige Tage alte Jungvögel ihre Körpertemperatur noch nicht regulieren können. Die Eltern können dem Kleinen nicht helfen. Sie betrachten nur die Jungen im Nest als ihren Nachwuchs, den sie füttern und wärmen, nicht aber ein kleines Häuflein Unglück am Boden. Wenn der Züchter das herausgefallene Jungtier jedoch rechtzeitig innerhalb von ein bis zwei Stunden bemerkt, kann er es ins Nest zurücklegen, wo es sich in der Nestwärme häufig und schnell wieder erholt, ansonsten ist es verloren. Solch ein Unfall passiert aber Gottseidank nur selten, denn die Weibchen sind im allgemeinen sehr vorsichtig, wenn sie das Nest verlassen. Im Alter von 8-10 Tagen,wenn die hervorsprießenden Federn schon größere Teile des Körpers bedecken, setzt die Regulation der Körpertemperatur ein. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Jungvogel, der von den Geschwistern aus einem zu engen Nest gedrückt wurde oder aus einem anderen Grund aus dem Nest gefallen ist, in vielen Fällen auch nach mehreren Stunden noch zu retten. Deformierte Krallen, besonders wenn sie bei den Jungen eines Pärchens öfter auftreten, können erblich bedingt sein. Dieses ist oft ein möglicher Hinweis, künftig Verpaarungen im zu engen Verwandtenkreis zu vermeiden. Oft weist einer der Zehen in eine unnatürliche Richtung, meist ist es eine Hinterzehe, die nach vorne statt nach hinten gerichtet ist. Der Züchter kann bei recht kleinen Jungen noch keine Abhilfe schaffen. Erst, wenn sie 3-4 Tage alt sind, kurz vor der die Zeit des Beringens, kann eine nach vorn gerichtete Hinterzehe vorsichtig nach hinten gelegt und dort mit einem dünnen Pflasterstreifen am Bein fixiert werden. Man kontrolliere den Sitz des Pflasters in den nächsten Tagen, lasse es aber etwa 1 Woche lang dran. Wird das Pflaster jetzt ab-genommen, dann kann beobachtet werden, ob der Fuß richtig aufgesetzt wird. Ansonsten muss die Hinter-zehe erneut mit Pflaster in der richtigen Lage fixiert werden. Diese Hilfsmaßnahme ist in den meisten Fällen erfolgreich.Ansonsten brauchen weder Schnabel noch Zehen bei den Jungtieren jetzt schon geschnitten werden. Aber auch bei Optimalen Haltungs und Fütterungsbedingungen kann ein Vogel einmal erkranken. Dieses sollte ein Züchter aber sofort erkennen und behandeln können. Der Vogel sitzt häufig mit aufgeplus-terten Gefieder herum, hat trübe Augen und wirkt Abwesend. Die Hähne singen nicht.Die häufigsten Krank-heiten sind im Verdauungstrakt zu finden. Hier hilft häufig Naturmedizin wie beim Menschen auch.Minzöl- Kamillentee etwa. Aber auch schwerere Fälle gibt es wie Pocken oder etwa ein starker Ungezieferbefall. Hier erkennen sie wie ein Vogel nur noch schläft oder sehr unruhig ist. Sehr viel besser ist es hier einen Tierarzt aufzusuchen. Eine erfolgreiche Behandlung kostet häufig nur 20.00 Euro. Aber es wird einem sofort geholfen Anders könnte der gesamte Bestand gefährdet sein. Aber keine Panik: Ein immer sauber gehaltener Bestand an Vögeln wird hiermit nichts zu tun haben. Ich will hier lediglich aufzeigen was es alles geben kann. In der Regel ist eine Vogelzucht eine saubere, viel Spaß bringende Angelegenheit, die zudem noch Freundschaften einbringt. Über das Geschäft welches zu machen ist, möchte ich lieber nicht sprechen. Wer daran denkt sollte niemals mit der Zucht von Harzer Roller Vögeln anfangen! Es ist eine Freude die einen schnell erfasst und zu weiteren Zuchten treibt, solange es geht. Jahr für Jahr fängt das Fieber wieder an.Es endet meist nach den Meisterschaften.

Der Zucht- oder Heckbetrieb-der Aufbau eines Zuchtstammes
Kanarien kann man „nur so aus Spaß“ züchten, um ein Stück Natur in seinem Heim zu beherbergen und sich an einem harmonisierenden Vogelpärchen zu erfreuen. Wer aber beabsichtigt, mit einigem Ernst Harzer Roller zu züchten und dabei auf den edlen Gesang des eigenen Nachwuchses abzielt, sich eventuell gar mit seinen Sängern einmal im sportlichen Wettbewerb mit anderen Züchtern messen möchte, der sollte hierbei mit den bestmöglichen Zuchtvögeln beginnen. Der Anfänger sollte mit dem vorhandenen Geld lieber eine kleine Zahl hochwertiger Vögel erwerben, als seine Käfige mit schlecht veranlagten Tieren zu bevölkern, denn dann bleibt der Erfolg fast immer aus.Einen erfolgreichen Zuchtstamm muss man in jedem Fall selbst aufbauen, kaufen kann man ihn nicht. Dies benötigt immer einige Jahre Zeit, die außerdem erforderlich ist, um sich mit der Zucht, den Vererbungsregeln und vor allem mit dem Kanarienlied vertraut zumachen. Günstigster Zeitpunkt zum Erwerb der Zuchtvögel ist der Herbst, etwa die Zeit ab Mitte Oktober. Dann haben die meisten Züchter ihre Hähne bereits eingebauert, um sie zu trainieren und regelmäßig abzuhören. Adressen von Gesangszüchtern erhalten Sie auf der Mitgliederliste dieser Homepage oder vom Deutschen Kanarienzüchterbund, der Ihnen über den jeweiligen Landesverband bereitwillig Namen und Wohnort von Züchtern in Ihrer Nähe mitteilt. Man besuche mehrere Züchter, um sich in Gesprächen einen Einblick in die Belange der Haltung und Zucht zu verschaffen, und vor allem höre man sich den Gesang ihrer Vögel an. Man muss nicht unbedingt Fachmann sein, um einen guten Sänger herauszuhören. Das eigene Empfinden für einen wohlklingenden Gesang ist bereits eine wertvolle Hilfe. Außerdem frage man nach den nächsten Vogelschauen und Gesangswettbewerben. Hier kann man weitere Züchter kennenlernen und hat vor allem gute Vergleichsmöglichkeiten hinsichtlich vieler Merkmale wie Gesangsleistung, Farbe, Vertrautheit und dergleichen mehr.Spontan sollte man sich nicht für einen bestimmten Hahn entscheiden, sondern möglichst das Prämierungsergebnis der Vereinsschau abwarten. Der Bewertungsbogen des Preisrichters ist ein weiterer, neutraler und vor allem sachkundiger Hinweis auf die Gesangsleistung. Zu diesem Hahn lasse man sich von demselben Züchter noch eine Henne geben, die aufgrund der Zuchtbucheintragungen möglichst wenig verwandt mit dem ausgewählten Hahn ist, aber, da aus demselben Stamm, im Liedaufbau zu ihm passt. Auch darüber, ob die betreffenden Jungtiere komplikationslos aufgezogen wurden und die Eltern gut gefüttert haben, sollte ein gut geführtes Zuchtbuch Auskunft geben.Kein Züchter wird einen Anfänger wissentlich täuschen, doch können versteckte Mängel oder gesundheitliche Beeinträchtigungen auch unwissentlich übersehen werden. Beim Erwerb von Vögeln spielt das Vertrauen, das man zu dem betreffenden Züchter gewonnen hat, eine wesentliche Rolle.Anders als der Neuling ist der erfahrene Züchter schon im Besitz seines Stammes, um dessen weiteren Ausbau er ständig bemüht bleiben wird. Er verfolgt die Absicht, die Gesangsqualität seiner Harzer Roller weiter zu verbessern, zur eigenen Erbauung und ganz sicher, um bei den kommenden Meisterschaften gut abzuschneiden. Meistens erwirbt der versierte Züchter einen prämierten Hahn von einem Spitzenzüchter. Da die Preise für hochprämierte Vögel nicht unerheblich sind, einigt man sich öfter auch über einen Tausch. Durch diese Fremdeinkreuzung kann der bisweilen bedenklich angewachsene Inzuchtgrad im eigenen Stamm von Zeit zu Zeit wieder vermindert werden.Den Bewertungsbogen des Hahnes, den man kaufen möchte, sollte man sich nach Möglichkeit ansehen. Er enthält wichtige Einzelheiten zur Gesangsqualität und lässt Besonderheiten seines Liedrepertoires erkennen. Selbstverständlich wird der Kandidat auch persönlich abgehört, um sich ein eigenes Urteil zu bilden. Wer eine Henne erwirbt, kann sich dagegen nur auf die Angaben des Verkäufers über ihre Abstammung verlassen und wird sich ein eigenes Bild über ihren äußerlich erkennbaren Gesundheitszustand machen. Ich möchte nur im Ausnahmefall zum Zukauf von Hennen in den eigenen Stamm raten, da man von den eigenen Weibchen neben der Abstammung noch ihren bisherigen Lebenslauf gut kennt, wie z.B., ob sie ab dem Schlupf komplikationslos aufgewachsen sind oder eventuell irgendwelche Krankheiten überstanden haben.

Der Zuchtbeginn:
Mit dem Zusammensetzen der augesuchten Zuchtpärchen richte man sich nach der Natur. Wenn die Stachelbeeren begrünt sind und die Küchenschelle blüht, heiraten die Kanarien. Nach dem Kalender liegt der günstigste Zuchtbeginn in der zweiten Märzhälfte. Der 19. März, Namenstag des Josef, gilt bei vielen Kanarienzüchtern aus alter Tradition als geeigneter Zeitpunkt, um die Zuchtpärchen in die Heckanlage einzusetzen. Wer um diese Zeit die Zucht beginnt, braucht kaum mit Schwierigkeiten zu rechnen. Da die Tiere jetzt mit einiger Sicherheit zuchtreif sind, werden sie den ihnen zugedachten Partner meist willig und ohne größere Zankereien akzeptieren. Bei den zum Märzende herrschenden natürlichen Licht- und Temperaturverhältnissen ist auch bald genügend Grünfutter aus der Natur verfügbar. Man braucht sich keine Sorgen darüber zu machen, dass ein natürlicher Zuchtbeginn Ende März/Anfang April zu spät sein könnte. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Junghähne aus den Mai- und Junibruten noch früh genug zu den Prämierungsterminen gesangsfertig werden. Aus unterschiedlichen Gründen möchte aber mancher Züchter gern früher mit der Zucht beginnen. Der Sommerurlaub kann schon für Juni geplant sein, oder es laufen warme Heizungsrohre durch die Vogelstube im Keller, so dass die Temperatur auch im Winter recht hoch ist, oder, das gibt es auch gar nicht selten, mancher Züchter kann den naturgemäßen Beginn der Zucht einfach nicht abwarten. Er fiebert der Fortpflanzungszeit seiner Tiere geradezu entgegen. Häufig hört man von Bruten im Januar oder Februar. Heute ist es leicht möglich, den Zuchtraum zu beheizen und das Licht künstlich zu verlängern, so dass den Vögeln schon im Winter Frühjahrsbedingungen geboten werden können. Wer in den ausgehenden Wintermonaten züchten will, wird etwa ab Weihnachten mit den Zuchtvorbereitungen beginnen. Den Vögeln wird nun etwa zweimal wöchentlich eine kleine Menge angefertiges Keimfutter gereicht und im Wechsel, ebenfalls etwa zweimal in der Woche, etwas trockenes, und nach ca. 2 Wochen leicht angefeuchtetes Eifutter. Die Temperatur und die Lichtdauer und -intensität werden nun langsam, in kleinen Schritten erhöht. Der Zuchtraum sollte nicht gleich zu Beginn zu stark beheizt werden. Dies könnte die Weibchen zur Scheinbrutreife treiben und dem Züchter eine Reihe von Schiergelegen bescheren. Anfänglich ist eine Temperatur von etwa 15 oC im Zuchtraum völlig ausreichend für den Zuchtbeginn, sogar Temperaturen um 10 oC sind keinesfalls nachteilig. Im Verlauf von etwa 2-3 Wochen kann dann die von den Vögeln als angenehm empfundene Temperatur von etwa 18 oC angesteuert werden. Bis zum Beginn der Hecke wird das Tageslicht schrittweise durch eine Glühbirne oder eine Leuchtstoffröhre auf etwa 12 Stunden verlängert. Durch die verlängerte Lichtdauer, das langsam zunehmende Sonnenlicht und insbesondere durch den stimulierenden, vollen Gesang der Hähne werden die Weibchen bald brutlustig. Etwas Keimfutter mit seinem natürlichen Gehalt an Vitamin E ist hierbei hilfreich. Wurde bereits in den vorhergehenden Jahren im Januar oder Februar mit der Zucht begonnen, so sind die Tiere auch alt genug für die Zucht. Man setze aber stets nur Vögel zur Zucht an, die mindestens 9 Monate alt sind.Dass solch ein früher Zuchtbeginn nicht natürlich ist, leuchtet jedem Züchter ein. Allein aus diesem Grund kann es unter Umständen zu Störungen kommen. Andererseits sind Kanarien in der Regel so anpassungsfähig, dass auch die frühen Zuchten in den meisten Fällen komplikationslos gelingen. Auch mit der Gesangskanarienzucht kann früh begonnen werden. Im vergangenen Jahrhundert wurden die Wohnstuben der Harzer Bergleute, in denen vielfach die Kanarien gezüchtet wurden, während der meisten Monate im Jahr beheizt, und oft wurde bereits im Februar mit der Hecke begonnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Bruttrieb sich im Juni-Juli, wenn die Sonne hoch am Himmel steht nicht stoppen lässt. Der Gesangszüchter muss auch daran denken, dass bis zu den nächsten winterlichen Prämierungen noch viele Monate vergehen, in denen die Junghähne heranreifen, und dass es hier nur mit Mühe gelingt, die früh geborenen Hähne konditionell und gesanglich so lange auf der Höhe zu halten.Wer im März mit der Zucht beginnen will, wird die Zuchtweibchen im Februar aus dem Gartenhaus in die Vogelstube holen. Die Heckkäfige sind zu diesem Zeitpunkt gut gereinigt. Falls ein Milbenmittel ( Ardap) eingesetzt wird, sollte dies schon ein bis 2 Monate vorher geschehen, damit die Reste sich über einen ausreichend langen Zeitraum verflüchtigen können.Die Zuchtvorbereitungen nähern sich dem Ende zu, wenn man beobachtet, dass die Weibchen zuchtreif werden. Mit glatt anliegendem Gefieder sehen sie auffallend „lang“ und schlank aus, fliegen suchend umher und schauen in alle möglichen versteckten Winkel, um nach einem Nistplatz Ausschau zu halten. Sie nehmen ab und zu eine Feder vom Boden in den Schnabel auf und fliegen mit diesem umher. Immer wieder lassen sie einige Trillertöne hören und ducken sich, animiert durch den Gesang der Hähne, zum Treten nieder. Oft findet man auch schon ein Ei auf dem Volierenboden. Der Hinterleib der Weibchen zeigt zu diesem Zeitpunkt eine leichte Rötung. All dies sind untrügliche Anzeichen der Heckreife.
Die Henne wird sich bald für das angebotene Nistmaterial interessieren, es in den Schnabel aufnehmen und anfangs suchend damit umherfliegen. Legt man nun etwas Scharpie, Heu oder Moos in die Nestmulde, dann wird sie meist zum Nestbau angeregt.Bald wird man beobachten, wie die Henne Nistmaterial in der Nestunterlage ablegt. Mit den Füßen schiebt sie es zunächst von unten an den oberen Nestrand. Mit den etwas abgespreizten Flügeln wird dabei der obere Nestrand festgedrückt. Hierbei dreht sich das Weibchen im Nest und formt so mit ihrem Körper die innere Rundung. Dann erst wird das Material für den Nestboden eingetragen und die Mulde geformt. Zum Schluss wird die Nistmulde oft noch mit kleinen Federchen aus dem Bauchgefieder nachgepolstert.Um ihr Nest fertigzustellen, benötigen die Hennen unterschiedlich lange Zeit. Dies hängt davon ab, wie weit ihre Brutintensität fortgeschritten ist. Ganz Emsige fertigen ihr Nest in Windeseile innerhalb weniger Stunden oder eines Tages, andere brauchen etwas länger. Meistens vergehen zwei bis drei Tage, bis das Nest fertig ist.Die Hennen sind ganz unterschiedliche Baumeister. Manche errichten wahre Kunstwerke, andere bauen ein recht unordentliches Nest, das man selbst etwas nachformen kann. Ein schnell gefertigtes schönes und festes Nest kann man auch herausnehmen, wenn der Hinterleib des Weibchens noch nicht so stark angeschwollen ist, dass man in den nächsten zwei Tagen schon mit der Ablage des ersten Eies rechnen muss. Die Henne wird das entnommene Nest bald durch ein Neues ersetzt haben. Das herausgenommene Nest kann man für die zweite Brut benutzen oder ein anderes, weniger geübtes Weibchen damit unterstützen. Ein umsichtiger Züchter hat immer ein bis zwei fertiggebaute Nester in Reserve. Auch das Nest einer Henne mit einem Schiergelege kann man für Reservezwecke nutzen. Manch eine Henne ist nicht so leicht zum Nestbau zu bewegen, obwohl sie mit Nistmaterial im Schnabel suchend umherfliegt. Sie scheint das eingehängte Nistkörbchen gar nicht als solches zu erkennen. Hier muss der Züchter ruhig bleiben, denn ein junges Weibchen hat mit Ausnahme seiner eigenen Kindheit noch nie in seinem Leben mit einem Nest Bekanntschaft gemacht. Auch ältere Hennen scheinen das angebotene Nest  nicht zu erkennen. Die Erinnerung an die Brut im letzten Jahr reicht nicht über den Winter hinaus. Der Züchter darf aber darüber nicht verzweifeln, denn mit wachsender Brutlust reift auch der Instinkt einer gesunden Henne, die angebotene Nestmulde zum Nisten anzunehmen.Eine Nestmulde zu erkennen und anzunehmen und dann ein Nest darin zu bauen, sind Instinkthandlungen, die kaum auf Erinnerungen oder einsichtigem Handeln beruhen. Der Nestbautrieb wird während eines ganz bestimmten, für das Fortpflanzungsgeschehen richtigen Zeitpunktes, jedoch während einer nur kurzen Zeitspanne durch den Körper ausgelöst. Hierbei haben Hormone eine wichtige Steuerungsfunktion. Zur „falschen“ Zeit ist die Henne nicht in der Lage, ein Nest zu bauen. Jede der einzelnen Instinkthandlungen findet sich in der Sequenz des komplexen Verhaltensmusters fest integriert. In dieses programmatische Geschehen greife der Züchter nur so wenig wie möglich ein, er würde fast immer nur stören. Schon beim Nestbau können Störungen auftreten. Trotz eines eingehängten Nestkörbchens beginnt bisweilen eine Henne, Scharpie ins Badehäuschen zu tragen und versucht im Badewasser ihr Nest zu bauen. Offenbar sagt ihr der etwas geschützte Raum zu, und das Wasser stört vorerst nicht. Leicht kann sie sich dabei durch ihr andauernd nasses Gefieder unterkühlen und erkälten. Hier muss der Züchter schnell eingreifen, das Badehäuschen entfernen und ein Trinkröhrchen mit Wasser anbringen. Mitunter erkennen die Tiere nicht sogleich die ungewohnte, neue Wasserquelle. Ein großes Stück Apfel bringt aber Sicherheit, dass das Pärchen keinen Durst leiden muss. Ist das Nest zu locker gebaut, dann kann mitunter das Weibchen die Eier zu tief in das als Nistmaterial verbaute Scharpie drücken, so dass es sie nicht mehr wenden kann. Hierdurch kann es zum Absterben der Keimlinge kommen. Man kontrolliere daher ab und zu, ob alle Eier gänzlich oberhalb der Nestmulde liegen, glätte diese gegebenenfalls mit der Hand nach oder tausche das Nest gegen ein fest gebautes Reservenest aus. Hierbei kann man sich auch überzeugen, dass kein Ei am Nistmaterial festgeklebt ist, denn es kann ebenfalls nicht mehr gewendet werden. Sollt ein Ei festgeklebt sein, dann darf es nicht mit Kraft losgerissen werden, weil dabei meistens die Schale zerbricht. Die festgeklebte Stelle wird vorsichtig mit einer Nagelschere freigeschnitten, dann wird das Ei herausgenommen, und jetzt erst werden die angeklebten Fäden langsam mit lauwarmem Wasser und einem feinen Pinsel gelöst, um das Ei nach dem Trockentupfen wieder zum übrigen Gelege zurückzulegen. Da bald nach dem Nestbau mit der Eiablage gerechnet werden kann, muss mit einsetzender Bautätigkeit ganz besonders gut gefüttert werden. Ein gutes und vielseitiges Körnermischfutter wird weiterhin in ausreichender Menge gereicht. Zur Versorgung mit Eiweiß und Betacarotin für die Eiproduktion wird morgens und abends Eifutter angeboten, und die notwendige Versorgung mit Mineralien und Vitaminen erreicht man durch Obst, Gemüse und Grünzeug. Keimfutter ist so schmackhaft für die Vögel, dass es sie zur zusätzlichen Futteraufnahme reizt. Von besonderem Wert sind die Vitamine, die beim Keimvorgang gebildet werden. Als zusätzliche Energiequelle können einige Haferflocken auf den Käfigboden gestreut werden, und dazugestreuter Mohn regelt die Verdauung. Zerstoßene Eierschalen müssen stets zur Verfügung stehen.Wird in der Zeit der Eiablage nicht ausreichend gefüttert, dann werden die körpereigenen Reserven der Henne mobilisiert, wobei sie so geschwächt werden kann, dass sie unsicher brütet oder die geschlüpften Jungen lustlos füttert. Die Gefahr einer Überfütterung besteht zu dieser Zeit nicht, denn die Henne sucht sich vom angebotenen Futter die notwendigen Bestandteile und die richtige Menge aus. Der Hahn setzt allerdings in diesen Tagen zusätzliches Fett an, was aber keinesfalls schadet, wenn er sich später tatkräftig an der Jungenaufzucht beteiligt.Wenn das Weibchen den oberen Nestrand ausgeformt hat, kann versuchsweise der Hahn zugesetzt werden. Meist werden die beiden sich gut verstehen. Sollte man aber heftige Paarungskämpfe beobachten, dann wird der Hahn wieder herausgenommen. Wie wir später sehen werden, herrscht bei der Paarbildung der meisten höheren Tieren Damenwahl, und wir dürfen dies wir mit Sicherheit auch bei den Kanarien annehmen. Daher mag es durchaus möglich sein, dass der Hahn, den der Züchter einer Henne zugedacht hat, nicht gerade der Gatte ihrer Wahl ist. Lässt man ihn aber in ihrer Nähe, vielleicht nur getrennt durch ein Vorsatzgitter oder hängt seinen Käfig an den Käfig der Henne, dann hat der Hahn genügend Zeit und Möglichkeiten, um die Gunst der Henne zu werben. Meist wird sie dem Charme eines intensiv balzenden Hahnes nicht lange widerstehen können und ihn nach einigen Tagen akzeptieren. Wir erkennen dies daran, dass sie sich nunmehr durch die Gitterstäbe von ihm füttern lässt. Dieses Füttern leitet die Paarbildung ein, festigt die Partnerschaft und versorgt die Henne zugleich mit zusätzlicher Nahrung für das bevorstehende Brutgeschäft. In seltenen Fällen kommt es vor, dass eine Henne auch nach längeren Versuchen nicht bereit ist, den ihr zugedachten Hahn zu akzeptieren. Dauerhafte Unverträglichkeiten mit Gefahren für den Nachwuchs wären die Folge, wenn der Züchter sich jetzt nicht zu einer Umverpaarung entschließen würde.In den Tagen des intensiven Nestbaues fordert die Henne den balzenden Hahn wiederholt zur Begattung auf. Hierbei duckt sie sich nieder, vibriert mit den Flügeln, wölbt ihren Rücken, spreizt die Federn um die Kloake ab und hebt zugleich den Schwanz. Auf diese Aufforderung hin befliegt nahezu jeder gesunde Hahn unmittelbar seine Henne. Dass eine erfolgreiche Befruchtung stattgefunden hat, kann man annehmen, wenn der Hahn nach dem Tretakt den Kopf nach hinten überstreckt und leise Jammertöne von sich gibt. Der Hahn befliegt die Henne mehrmals, besonders in den Morgen- und Abendstunden. Um das komplette Gelege zu befruchten, genügt wahrscheinlich ein einmaliger Tretakt. Die hierbei übertragenen Samen bleiben über mehrere Tage befruchtungsfähig.Wenige Tage nach Fertigstellung des Nestes beginnt das Weibchen seine Eier zu legen. Einige Tage, bevor das erste Ei gelegt wird, und besonders am Tag davor, nimmt es vermehrt Futter und insbesondere Kalk auf. Jetzt ist besonders darauf zu achten, dass von allem genügend vorhanden ist, damit nicht die eigenen Energiereserven und die Kalkreserven aus dem Knochenskelett angegriffen werden. Ich habe es mir zur Regel gemacht, neben anderen kalkhaltigen Stoffen stets eine genügende Menge an zerdrückten Schalen von abgekochten Hühnereiern zu reichen. In diesen Tagen vergrößert sich der Hinterleib der Henne birnenförmig. Ob sie in Kürze ihr erstes Ei legen wird, erkennt der erfahrene Züchter sofort an ihrem Verhalten. Am Tag vor der Ablage des ersten Eies nimmt sie vermehrt Flüssigkeit für die Eiproduktion auf, und abends sitzt dann die bisher so agile Henne ganz ruhig mit leicht geplustertem Gefieder auf der Stange, so dass man sich fragt, ob mit ihr eventuell etwas nicht stimmt. In der Regel legt die Henne täglich morgens ein Ei, bis das Gelege voll ist. Oft wird auch ein Tag ausgesetzt. Die Gelege können unterschiedlich groß sein. Meist sind es 4-5 Eier. Das Gelege kann aber auch bis zu 7, und in seltenen Fällen 8 Eier umfassen. Das erste Gelege besteht im Normalfall aus vier Eiern, doch kann bei gut konditionierten Weibchen schon das erste Gelege größer sein. In der zweiten Brut kann man meistens größere Gelege erwarten. Harzerrollerhennen neigen dazu, schon nach Ablage des zweiten oder dritten Eies mit dem Brüten zu beginnen. Nach einer Brutzeit von 13 bis 14 Tagen schlüpfen dann die ersten Jungen und mit einem oder mehreren Tagen Verspätung die Jungen aus den später gelegten Eiern. Da meist schon bald nach dem Schlupf mit dem Füttern der Jungen begonnen wird, sind die zuerst geschlüpften Nestlinge schon recht groß, wenn die Geschwister aus den später gelegten Eiern schlüpfen. Sie drängen sich stets zuerst an den futterspendenden Schnabel ihrer Eltern, so dass sich der Größenunterschied in den folgenden Tagen noch vergrößert, wodurch die zuletzt geschlüpften Jungen im Wachstum weit zurückbleiben, kümmern und sogar verhungern. Um zu erreichen, dass alle Jungen gleichzeitig schlüpfen und annähernd gleich schnell wachsen, entfernt der Züchter das jeweils frisch gelegte Ei und ersetzt es durch ein Kunstei. Beim morgendlichen Füttern nimmt er das Ei vorsichtig mit einem tieferen Plastiklöffel ( Kaffeelot ) aus dem Nest. Ein Löffel, wie er zum Dosieren der Kaffeemenge verwendet wird, eignet sich hierfür gut. Das entnommene Ei wird trocken, dunkel und luftig in kleinen Schälchen oder länglichen Futternäpfen aufbewahrt, die mit einer weichen Unterlage aus feinem Sand, Scharpie oder auch mit normalem Mischfutter etwa zur Hälfte befüllt sind. Die bereits gesammelten Eier können täglich ein- bis zweimal mit den Fingern gewendet werden.Alle diese Sammelbehälter sind so nummeriert wie die Heckboxen, um ein Verwechseln zu verhindern. Größte Vorsicht muss hier jedoch gewährleistet sein!Die Eier der meisten Kanarien sind auf hellblauem Untergrund bräunlich gepunktet und gesprenkelt, manche Eier stärker, manche weniger stark. Bisweilen verdichtet sich die Sprenkelung zum stumpfen Ende des Eies hin. Innerhalb eines Geleges findet sich oft ein vergleichbares Farbmuster, das demnach für jede Henne annähernd charakteristisch ist. Dennoch gleicht kein Ei dem anderen. Das zuletzt gelegte Ei ist daran erkennbar, dass es etwas mehr blaue Farbe zeigt als die vorigen, etwa so, als würde der verbliebene Farbrest noch der Schale des letzten Eies zugesetzt. In den Farben und Mustern treten bei Kanarien Ausnahmen auf, wie sie auch bei frei lebenden Finken vorkommen. So legt beispielsweise der Feldsperling hin und wieder statt der üblichen weiß-grauen mit dunklen Punkten und Strichen versehene Eier rotbraune Eier. Die charakteristische Färbung der Vogeleier dient der Tarnung und damit dem Schutz des Geleges und ist dem Kanarienvogel über mehrhundertjährige Domestikation nicht verloren gegangen.Viele behaupten dass aus den Ovalen Eiern die Hähne schlüpfen wogegen aus den rund-lichen die Weibchen fallen. Wie fast alle Vögel bebrüten auch die Kanarien ihre Eier mit der eigenen Körperwärme. Die Hennen besitzen zur Brutzeit einen federlosen Brutfleck an der Bauchunterseite, so dass das vollständige Gelege durch unmittelbaren Hautkontakt auf etwa 38 oC Brutwärme gehalten wird. Obwohl die eigentliche Entwicklung des neuen Lebens im Ei bereits im Mutterleib begann, setzt sie bis zur endgültigen Bebrütung wieder aus. Dieser Zeitraum kann einige Tage, bei anderen Vögeln auch Wochen andauern. Die Keime bleiben über diesen Zeitraum dennoch entwicklungsfähig, das erwachende Leben pausiert gewissermaßen. Sobald das Weibchen beginnt, die Eier zu bebrüten und sie wieder auf 38 oC erwärmt, setzen sich die Entwicklung des Keimes und das Wachstum des im Eiinnern liegenden Lebewesens fort. Was nun in den 13-14 Tagen der Bebrütung geschieht, ist ein Wunder der Natur, denn in dieser kurzen Zeit entwickelt sich aus jedem befruchteten Ei ein fertiger, kleiner Vogel.Das Ei besteht aus dem Dotter, dem Eiklar und der schützenden harten Kalkschale. Auf der Dotterkugel, die, an feinen Eiweißschnüren gehalten, im Innern des Eies schwebt, liegt die Keimscheibe. Bei der Bebrütungstemperatur von 38 oC setzen sich die Zellteilungen unentwegt fort, und bald durchziehen zarte Blutäderchen das Eiinnere. In dem noch recht vogelunähnlichen Embryo schlägt schon das winzige Herz und versorgt ihn über die Gefäße mit Sauerstoff und Nährstoffen. Instinkmäßig wendet die Henne in regelmäßigen Abständen die Eier, so dass alle Eischichten annähernd gleichmäßig durchwärmt werden. Hierbei hat es die Natur so eingerichtet, dass die Keimscheibe immer oben liegt, wo sie der Körperwärme der Henne am nächsten ist. Schnell wächst der Jungvogel im Ei heran. Dabei werden systematisch die Stoff- und Energievorräte des Eies für den Aufbau des Vogelkörpers verbraucht.Während des Brütens verändert das Weibchen sein Verhalten. Da es jetzt gut 2 Wochen auf dem Gelege sitzen wird, muss der Bewegungsdrang vermindert werden. Die Henne wird ruhiger und zutraulicher und bleibt auch auf den Eiern sitzen, wenn wir uns ihr dicht mit dem Kopf nähern. Der Kot wird über eine längere Zeit in der Kloake gesammelt und dann in größeren Ballen abgesetzt, wenn die Henne das Gelege zur Futteraufnahme verlässt. Etwa eine Woche nach Brutbeginn können die Eier geschiert werden, nötig ist dies jedoch nicht. Zum Schieren werden die Eier vorsichtig aus dem Nest genommen und vor eine Lichtquelle gehalten oder mit einer kleinen Schierlampe durchleuchtet. Befruchtete Eier sind dunkel, während die unbefruchteten Eier wie frisch gelegte durchscheinend geblieben sind. Erfahrene Züchter erkennen befruchtete Eier schon im Nest. Zeitig im Frühjahr, meistens bei den ersten Bruten im Jahr, wenn sich bei den Hähnen die Geschlechtsreife erst einstellt, oder das Pärchen noch nicht ausreichend harmonisiert, kann es zu Schiergelegen kommen. Selbst wenn der Hahn die Henne beflogen hat, ist dies noch kein sicheres Zeichen, dass auch eine erfolgreiche Befruchtung stattgefunden hat. Wenn man beim Schieren feststellt, das das Gelege unbefruchtet ist, sollte man nicht sogleich eingreifen und das Nest mit dem Schiergelege entfernen. Um das Pärchen nicht aus dem Brutrhythmus geraten zu lassen, lässt man die Henne über die Normalzeit von 13-14 Tagen weiterbrüten und entfernt dann das Nest und die Eier. Die Vögel nehmen es nicht übel und werden nach einigen Tagen, wenn wieder ein leeres Nistkörbchen und Nistmaterial angeboten werden, einen erneuten Brutversuch starten. Auch in der Natur kommt es zu Nachgelegen, wenn das Gelege einem Räuber zur Beute fällt. Unbefruchtete Eier kommen auch bei frei lebenden Finkenvögeln vor. Mir ist allerdings nicht bekannt, ob die Eltern sie einige Tagen nach dem Schlupf ihrer Jungen aus dem Nest werfen oder was sonst mit ihnen geschieht. Hat man die Möglichkeit, ein als schier erkanntes Gelege durch einige etwa gleich lange bebrütete Eier eines anderen Pärchens mit großem, befruchteten Gelege auszutauschen, dann ist dies die beste Lösung. Den brütenden Weibchen reiche man ein gutes Körnermischfutter, aber nur mäßig Eifutter, Keimfutter und Grünes und verzichte auf Hanf. Mancher Züchter bietet in dieser Zeit nur Rübsen an. Hierdurch soll erreicht werden, dass der oft beobachtete Trieb des Pärchens, vorzeitig eine neue Brut zu beginnen, noch bevor die ausgeflogenen Jungen futterfest sind, ein wenig zu vermindern. Für mich kommt diese einseitige Fütterung nicht in Frage. Während der Brutzeit ist es Pflicht, ein Badehäuschen anzuhängen, da hierdurch die Luftfeuchtigkeit im Zuchtraum ausreichend hoch bleibt und die Tiere nach Bedarf baden können. Das am feuchten Gefieder haftende Wasser trägt optimal zur Schlupfvorbereitung bei, da die Eischale durch die feuchte Wärme porös wird, wodurch den schlüpfenden Jungen das Aufbrechen ihrer Umhüllung erleichtert wird. Während die Henne badet oder Futter aufnimmt, kann das Gelege schon etwas abkühlen. Sorge ist deshalb nicht angebracht, da ein zwischenzeitlicher kurzer Temperaturabfall durchaus den natürlichen Bedingungen entspricht und den Keimlingen nicht schadet. Nach kurzer Zeit wird das Weibchen wieder auf das Gelege zurückkehren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
 
 
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Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich weiss, dass ich nie die Chance haben werde, im Stern zu erscheinen. Aber bin ich darum weniger wichtig? Ich bin blind! Aber ich bin gerne Text. Und sollten Sie mich jetzt tatsächlich zu Ende lesen, dann habe ich etwas geschafft, was den meisten "normalen" Texten nicht gelingt.

Ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man macht keinen Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich weiss, dass ich nie die Chance haben werde, im Stern zu erscheinen. Aber bin ich darum weniger wichtig? Ich bin blind! Aber ich bin gerne Text. Und sollten Sie mich jetzt tatsächlich zu Ende lesen, dann habe ich etwas geschafft, was den meisten "normalen" Texten nicht gelingt.



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